Eine Psychotherapiestunde kostet im Schnitt zwischen 80 und 130 Euro. Das kann sich aber nicht jeder Mensch leisten. Dafür soll es in Österreich jetzt mehr kassenfinanzierte Psychotherapie-Plätze geben. Über 20.000 Menschen sollen dabei zusätzlich versorgt werden. In Summe werden 300.000 Stunden zur Verfügung stehen, die von 2021 bis 2023 aufgestockt werden sollen. Die Kontingente werden je nach Bundesland individuell erhöht.
58.000 Stunden zusätzlich in Wien
Für Wien sind laut der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) ungefähr 58.000 zusätzliche kassenfinanzierte Stunden vorgesehen. 34.000 davon sollen bereits im Jahr 2021 dazukommen. Laut der Vorsitzenden des Wiener Landesverbandes für Psychotherapie, Leonore Lerch, kann man bei einer Therapie davon ausgehen, dass pro Patientin beziehungsweise Patient 30 Therapiestunden pro Jahr stattfinden. Umgerechnet bedeutet das, dass bis 2023 circa 1.933 Personen zusätzlich eine kassenfinanzierte Psychotherapie in Anspruch nehmen können.
Grundsätzlich begrüßt Lerch die Aufstockung der Stunden, würde sich aber mehr wünschen: „Wenn wir von einer Einwohnerzahl in Wien von circa 1,9 Millionen ausgehen, da ist natürlich dann knapp 2.000 PatientInnen mehr in Wien nicht sehr viel.“ Erst recht, wenn man bedenkt, dass jeder vierte Mensch laut Weltgesundheitsorganisation in seinem Leben zumindest einmal an einer psychischen Erkrankung leidet, so Lerch.