Chronik

Mehrere Fälle von Gewalt gegen Frauen

In Wien haben sich am Mittwoch mehrere Fälle von Gewalt gegen Frauen ereignet, zum einen im familiären Umfeld, aber auch auf der Straße am Donaukanal, berichtet die Polizei. Zwei Männer wurden festgenommen, zwei weitere auf freiem Fuß angezeigt.

Ein 45-Jähriger hat am Mittwoch wegen eines Ehestreits den Wiener Polizeinotruf gewählt. Seine Frau habe ihn in der Wohnung im Bezirk Favoriten gebissen und geschlagen, gab er an. Die Ehefrau hingegen berichtete den Polizisten dann, seit Jahren unter der Gewalttätigkeit ihres Mann zu leiden. Der 13-jährige Sohn des Paares gab zudem an, der Vater habe ihm einmal einen Kugelschreiber in den Oberschenkel gerammt. Der Mann wurde festgenommen.

Der Afghane soll seine Frau nach deren Angaben seit 2006 fortlaufend geschlagen haben, sagte Polizeisprecher Markus Dittrich. Auch sexuelle Übergriffe habe sie ertragen müssen. „Aufgrund der Schilderungen wurde der 45-Jährige über Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien festgenommen und in eine Justizanstalt gebracht“, so der Sprecher. Gegen ihn wurde zudem ein Betretungs-und Annäherungsverbot ausgesprochen.

Tochter mit Umbringen bedroht

Ebenfalls um Gewalt in der Familie mussten sich Polizisten im Bezirk Landstraße am Mittwoch kümmern. Ein 46-Jähriger soll trotz einstweiliger Verfügung gegen ihn mehrmals zur Wohnung seiner Frau gekommen sein. Der österreichische Staatsbürger habe offenbar auch versucht, die Wohnungstür aufzubrechen, allerdings vergeblich. Dabei traf er auf seine 24 Jahre alte Tochter und drohte ihr, sie umzubringen. Der 46-Jährige wurde festgenommen und in eine Justizanstalt gebracht. Auch gegen ihn wurde ein Betretungs- und Annäherungsverbot ausgesprochen.

Männer attackierten 16-Jährige

In der Nacht auf Donnerstag griffen zwei Männer, beide 30, laut Zeugenaussagen eine 16-Jährige am Wiener Donaukanal an. „Eine sichtlich aufgeregte Zeugin eilte zu Polizisten, die gerade am Franz-Josefs-Kai im Bezirk Innere Stadt eine Amtshandlung wegen mutmaßlich lärmender Personen führten“, so Dittrich. Die Frau berichtete, zwei Männer hätten ein Stück weiter mehrere Passanten attackiert, auch Flaschen seien geworfen worden.

Mit Bier übergossen und gestoßen

Am ebenfalls am Franz-Josefs-Kai gelegenen Tatort beim Abgang zur U-Bahn fanden die Polizisten eine aufgebrachte Menschenmenge vor, die sie zu den beiden Beschuldigten wies. „Mehrere Personen gaben an, dass die beiden Männer sie attackiert haben sollen. Bei einigen waren Verletzungen sichtbar“, sagte der Sprecher. „Da die Stimmung sehr aufgeheizt und die Situation unübersichtlich war, wurden weitere Polizisten zur Unterstützung herangezogen.“

Zeugen berichteten übereinstimmend, dass die beiden Türken die 16-Jährige und eine Freundin, die am Mittwoch ihren 18. Geburtstag feierte, angesprochen hatten. Als die jungen Frauen nicht auf die Avancen eingingen, übergossen die Männer die 16-Jährige mit Bier. Das Mädchen wehrte sich, es kam zu einem Handgemenge. Dabei habe einer der Männer die 16-Jährige zu Boden gestoßen. Da griffen mehrere Umstehende ein, die dann ebenfalls attackiert wurden.

Anzeige auf freiem Fuß

Insgesamt trugen vier Menschen Verletzungen davon, zwei davon wurden ins Spital gebracht, sagte Dittrich: Ein 28-Jähriger erlitt eine Platzwunde im Gesicht, ein 17-Jähriger eine Verletzung an einem Auge. Ein weiterer Helfer hatte Nasenbluten, und die 16-Jährige klagte nach dem Angriff über Schmerzen in Hand und Schulter, die auf den Sturz zurückzuführen sein dürften.

Die beiden Beschuldigten – zumindest einer war der Polizei schon wegen Drogen und Raufhändeln bekannt – mussten sich einem Alkovortest unterziehen, sie wiesen demnach rund ein bzw. 1,4 Promille auf. Nach der Einvernahme durch die Polizei ordnete die Staatsanwaltschaft die Anzeige auf freiem Fuß an.