Maria Paulke-Korinek, Leiterin der Impfabteilung im Gesundheitsministerium
ORF
ORF
Coronavirus

Impfauffrischung: Zielgruppen noch unklar

Am 17. Oktober wird in Österreich mit den Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus begonnen, sagte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne). Doch noch fehlen Daten um zu bestimmen, wer tatsächlich schon den dritten Stich bekommen soll.

Da jene Menschen, die als erstes geimpft worden sind, am 17. Jänner die zweite Dosis erhielten, bekommen diese neun Monate später ihre Auffrischung, meinte der Minister im Ö1-Morgenjournal. Ob aber wirklich alle eine Auffrischung schon nach neun Monaten brauchen, sollen Studien klären, heißt es aus dem Gesundheitsministerium.

Die Studien die laufend publiziert würden, sehe man sich im Ministerium in Abstimmung mit den nationalen Impfgremium sehr genau an, sagte Maria Paulke-Korinek, die Leiterin der Impfabteilung im Gesundheitsministerium im „Wien heute“-Studiogespräch. „Und wir werden uns bemühen, sobald hier ausreichend Informationen vorliegen, dass wir uns auch äußern dazu, wann und welche Personengruppen eine weitere Impfung benötigen“.

Expertin Maria Paulke-Korinek zur Immunisierung

Die Leiterin der Impfabteilung im Gesundheitsministerium, Maria Paulke-Korinek, spricht im Interview über den Start der CoV-Auffrischungsimpfungen.

Es soll „baldestmöglichst eine Aussage“ geben

Nachdem aber schon am 17. Oktober mit den Auffrischungsimpfungen begonnen werden soll, müssten die Studien davor vorliegen. „Ja, wir gehen davon aus, dass das in den nächsten Wochen der Fall sein wird, dass es hier auch möglich sein wird, sich zu äußern“, sagte Paulke-Korinek. Man beobachte auch die Daten in Israel, wo ja schon mit den Auffrischungsimpfungen begonnen wurde und in England und den USA.

„Es wird natürlich auch gewartet, inwieweit es Empfehlungen seitens der Behörden gibt. Und wir bemühen uns eben wirklich in Zusammenschau all dieser Informationen, die eben wirklich täglich mehr werden, hier auch dann baldestmöglichst eine Aussage zu treffen“, so Paulke-Korinek.

CoV: Auffrischungsimpfung startet Mitte Oktober

Die Auffrischung der Corona-Schutzimpfung – für die meisten die dritte Dosis – wird am 17. Oktober starten. Das hat Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein am Dienstag angekündigt.

Antikörper-Test derzeit nicht empfohlen

Aber was passiert, wenn bis Oktober noch eine neue Virusvariante auftaucht? „Wenn eine neue Variante auftaucht, ist es natürlich auch notwendig zu evaluieren, inwieweit diese Variante von Impfungen abgedeckt ist. Die gute Nachricht ist, dass die neuen Technologien es möglich machen, dass auch innerhalb kürzester Zeit eine Impfstoff-Adaption möglich ist“, sagte Paulke-Korinek. Allerdings müsse man gleichzeitig auch schauen, ob sich diese neue Variante überhaupt in Österreich durchsetze. Denn im Gegensatz zur Deltavariante hätten sich einige Varianten hier nicht durchgesetzt.

Einen Antikörper-Test, um herauszufinden, ob man noch ausreichend geschützt ist, empfiehlt das Ministerium gesunden Menschen derzeit nicht. „Das Problem ist, wir wissen zum momentanen Zeitpunkt nicht, welchen Antikörper-Spiegel man braucht, um zu sagen, ab diesem Wert ist ein Schutz gegeben und darunter ist kein Schutz gegeben. Beziehungsweise wir wissen nur begrenzt, wenn jetzt keine Antikörper-Spiegel nachweisbar sind, was das eigentlich genau bedeutet“.

Minister: Für gewisse Risikogruppen früher möglich

Anders ist die Situation für die Gruppe der sogenannten Hoch-Risikopatienten, etwa immunsupprimierte Personen. „Bei diesen Personen ist es ausdrücklich empfohlen, wenn man Sorge hat, ob sie angesprochen haben auf die Impfung, dass meine Antikörper-Testung macht mit einem sogenannten Neutralisationstest. Und dieser Test lässt dann eine Aussage darüber zu, ob man auf die Impfung angesprochen hat oder ob man nicht angesprochen hat“.

Und für diese Gruppe soll die dritte Impfung laut Mückstein sogar schon vor dem 17. Oktober möglich sein. "Es gibt gewisse Gruppen, zum Beispiel Immunsupprimierte, wo man nach Rücksprache mit dem Arzt eventuell auch früher impfen kann. Da kann man auch einen Test auf neutralisierende Antikörper machen. Das würde ich nicht generell empfehlen, aber für gewisse Risikogruppen ist das möglich und da eventuell auch früher“, sagte Mückstein.