Eine Straßenbahn steht im Nordbahnviertel
ORF.at/Christian Öser
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Umwelt & Klima

Bim-Fahrgäste als mögliche Paketboten

Einen neuen Weg beim Transport von Paketen möchten die Wiener Linien durchdenken. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie wird geprüft, unter welchen Bedingungen Pakete durch Fahrgäste in der Straßenbahn transportiert werden könnten.

Der Hintergrund der Idee ist: Im flächendeckenden Straßenbahnnetz Wiens sind täglich durchschnittlich eine halbe Million Menschen unterwegs. Diese vorhandene Mobilität könnte mit Packerltransport klimafreundlich optimal kombiniert werden. Funktionieren könnte es zukünftig, indem die Teilnehmer und Teilnehmerinnen eine spezielle App analysieren lassen, auf welchen Routen sie täglich unterwegs sind.

Umfrage geht bis März 2022

Die App schlägt dann Pakete vor, die genau entlang dieser „Öffi“-Wege transportiert werden müssen. Mittels QR-Code könnten Fahrgäste die Packerln in Paketboxen bei „Öffi“-Stationen abholen und ablegen. Doch bevor diese Vision Realität werden kann, sei einiges zu klären, wird in einer Aussendung betont – vom Standort der Paketboxen über die maximale Größe der Pakete bis zu Beschränkungen des Gütertransports, etwa zu Spitzenreisezeiten, und Anreizsystemen.

Eine Flexity-Straßenbahn der Linie 6
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Statt Paketboten sollen Fahrgäste die Packerln von Station zu Station bringen

All diese Fragen sollen im Rahmen der Studie, die bis März 2022 durchgeführt wird, geklärt werden. Erforscht wird das Thema in Zusammenarbeit mit der Forschungsgesellschaft Fraunhofer Austria. In den nächsten zwei Monaten können Interessierte an einer dazugehörigen Umfrage teilnehmen.

Emissionen durch Pakettransporte einsparen

„Bevor das Projekt in einem größeren Pilotversuch getestet wird, wollen wir von unseren Fahrgästen wissen, ob sie überhaupt bereit wären, Pakete auf ihren Wegen mitzunehmen und unter welchen Bedingungen“, warb Wiener-Linien-Geschäftsführerin Alexandra Reinagl um rege Teilnahme.

Angetan von dem Vorhaben ist der für den öffentlichen Verkehr zuständige Stadtrat Peter Hanke (SPÖ): „Um den Klimaschutz voranzutreiben, brauchen wir dringend innovative Ideen wie diese. Es freut mich sehr, dass die größte Fahrgemeinschaft Wiens mit vereinten Kräften an der Steigerung der Lebensqualität in unserer Stadt arbeitet, und hoffe, dass viele Fahrgäste an der Machbarkeitsstudie mitmachen.“ Geschätzt 20 Prozent der derzeit durch die Pakettransporte entstehenden Treibhausgase könnten durch Fahrgäste als Paketzusteller und Paketzustellerinnen eingespart werden.