Eine Äskulapnatter
Tiere

Schlangen derzeit aktiver

In der Dusche, unter dem Esstisch oder im WC-Spülkasten – in letzter Zeit tauchen in Wien und Österreich immer wieder Schlangen auf. Wenn sie dem Nachbarn entkommen, ist meistens einfach geklärt, woher sie kommen. Aber auch freilebende sind derzeit aktiver.

„Durch den verregneten und kalten Frühling und jetzt die Wetterwechsel ist ein bisschen mehr Aktivität bei den Schlangen“, erklärt Robert Riener, Kurator für Reptilien im Haus des Meeres. Sie versuchen ihre Nahrungsreserven aufzufüllen. „Der Mai war recht kalt, wo sie sehr aktiv sind und auf Nahrungs- und Partnersuche und diese Zeit geht ihnen ab. Bis zum Winter müssen sie die Nahrungsreserven wieder auffüllen, damit sie den Winter überstehen“

Schlangen flüchten eher

Einen Drang, in die Wohnung oder das Haus zu kommen, gebe es nicht, sagt Riener. „Aktiv ins Haus will ein Wildtier nie.“ Im Gegenteil: Schlangen würden eher vor dem Menschen flüchten, „wenn man sie nicht in eine Ecke treibt oder sie verfolgt, wird sie sich auch nicht stellen und zubeißen“, sagt Haus-des-Meeres-Direktor Michael Mitic.

Schlange
LPD Wien
Wenn eine Python oder andere tropische Arten gefunden werden, sind sie wohl meistens ausgebüxt

Riener führt die vermehrten Berichte – etwa von Schlangen in der Toilette – auch eher auf die sozialen Netzwerke zurück, wo sich das schneller verbreitet. Giftig sind in Österreich nur zwei Arten. Die Sandviper kommt vor allem in Kärnten und der südlichen Steiermark vor. Die Kreuzotter hingegen im Großteil von Österreich, „aber eher in der gebirgigen Region. In diesen Regionen sollte man nicht sofort jede Schlange angreifen. Das würde ich aber bei keiner empfehlen.“

Giftige Schlangen erkennen

„Die giftigen kann man sehr gut von den ungiftigen unterscheiden, weil sie ein fast durchgehendes Zickzack-Band am Rücken haben und manche Arten sind komplett schwarz, alles andere, was größer als ein Meter ist, ist ungiftig“, erklärt Mitic. Wenn die zubeißen, sei das harmlos, ergänzt Riener. „Es ist eher der Ekelfaktor: Igitt, die Schlange beißt mich. Wenn einen die Katze oder der Hund beißt, ist das viel schlimmer.“

Schlangen seien sogar sehr nützlich. Sie fressen nämlich Mäuse und Ratten, von denen es heuer ebenfalls mehr gibt. „Die trockenen und milden Winter sind der Grund, warum viele Borkenkäfer überleben, die Wälder dann niedergefressen werden und das ist auch mit den Mäusen so. Die harten Winter würden da ein bisschen Auslese betreiben.“