Haus, in dem die Bombe explodierte
ORF
ORF
Chronik

Bombenbastler in Untersuchungshaft

Ein Mann, dem am Montag in der Donaustadt eine selbst gebastelte Rohrbombe in der Hand explodiert ist, liegt weiter im Spital. Eine Haftrichterin hat ihn einvernommen. Über den Mann ist rechtskräftig die Untersuchungshaft verhängt worden.

Gegen den Mann wird von der Staatsanwaltschaft derzeit wegen vorsätzlicher Gefährdung durch Sprengmittel, gefährlicher Drohung und Sachbeschädigung ermittelt. Das Landesgericht für Strafsachen verhängte Mittwochnachmittag über den 46-Jährigen die Untersuchungshaft. Das gab Gerichtssprecherin Christina Salzborn bekannt. Die Entscheidung sei rechtskräftig.

Bei einer Hausdurchsuchung am Mittwoch unter Federführung des Wiener Landeskriminalamtes wurden von sprengstoffkundigen Beamten „verdächtige Gegenstände“ entdeckt. Diese werden nun genau untersucht, ob es sich um weitere Sprengmittel handelt. Den Nachbarn des Einfamilienhauses des 46-Jährigen wurde im Zuge dessen empfohlen, in den Häusern zu bleiben.

Psychiatrischer Sachverständiger bestellt

Der Mann befand sich am Mittwoch weiter in Spitalsbehandlung. Er soll vor allem eine Verletzung an der Hand, aber keine schweren oder lebensgefährlichen Wunden aufweisen. Allerdings gibt es Vorgutachten, denen zufolge er an paranoider Schizophrenie leiden soll. Ob dem so ist und ob der Mann zurechnungsfähig ist, muss nun ein von der Justiz bestellter psychiatrischer Sachverständiger klären.

Sprengmittel und Pyrotechnik sichergestellt

Der Mann, der allein in einem Einfamilienhaus nahe der Kirschenallee wohnt, hatte am Montag kurz nach 4.00 Uhr die Rettung gerufen. Er hatte sich bei der Detonation einer selbst gebastelten Rohrbombe an der Hand verletzt. Die medizinischen Einsatzkräfte alarmierten daraufhin die Polizei. Als diese mit einem Großaufgebot anrückte, verschanzte sich der Mann in seinem Haus.

Im Einsatz waren Beamte des Stadtpolizeikommandos Donaustadt, die den Bereich großräumig absperrten, sowie die Sondereinheiten Wega und EKO Cobra/DSE, die Polizeidiensthundeeinheit sowie sprengstoffkundige Beamte und die Verhandlungsgruppe des Wiener Landeskriminalamtes. Erst nach mehreren Stunden konnten Beamte der Verhandlungsgruppe des Landeskriminalamts Wien den Mann dazu bewegen, sich freiwillig aus dem Haus zu begeben. Er wurde vorläufig festgenommen und in ein Spital gebracht. Was er mit der Rohrbombe wollte, war am Mittwoch weiter unklar.