Läuferinnen beim Marathon
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Wien-Marathon bringt Verkehrsbehinderungen

Der Vienna City Marathon feiert nach der Absage im Vorjahr und der Verschiebung im Frühjahr ein Comeback. Die ersten Bewerbe gehen bereits heute Nachmittag über die Bühne. Das Marathon-Wochenende bringt zahlreiche Verkehrsbehinderungen.

Straßensperren und starke Einschränkungen bei den „Öffis“ – das ist kurz zusammengefasst die Situation, die Wienerinnen und Wiener dieses Wochenende zu erwarten haben. Rund 25.000 Läufer gehen an den Start, 6.200 davon beim großen Marathon am Sonntag. Startschuss ist um 9.00 Uhr bei der Reichsbrücke, Zieleinlauf beim Burgtheater. Dazwischen geht es quer durch die Stadt.

Vier Vorbewerbe am Samstag

Schon am Samstag fanden vier Vorbewerbe zwischen Prater und Burgtheater statt. Von 16.30 bis längstens 19.00 Uhr wurden im ersten, zweiten und dritten Bezirk einige wichtige Straßen gesperrt. Der Hauptbewerb startet dann Sonntagvormittag. In der Kernzeit von etwa 8.00 Uhr bis 12.00 Uhr Uhr wird es kaum möglich sein, mit dem eigenen Fahrzeug die Stadt zu durchqueren. Besonders betroffen sind die Bezirke innerhalb des Gürtels und Teile des zweiten, 13., 15. und 20. Bezirks. Die Radio Wien Verkehrsredkation empfiehlt auf die U- oder S-Bahnen umzusteigen. Denn rund 30 Straßenbahn- und Autobuslinien müssen kurzgeführt oder umgeleitet werden. Gegen 13.00 Uhr sollte sich die Situation für Autofahrer am Sonntag dann wieder entspannen.

Marathon-Strecke
APA

Comeback als „starkes Signal“

Mit einem strengem Hygienekonzept soll der 38. Vienna City Marathon am Sonntag ein gutes Beispiel für Städteläufe während der CoV-Pandemie abliefern. 26.000 Teilnehmende aus 126 Nationen sind angemeldet. Der VCM soll auch ein Neustart des Tourismus werden.

Marathon-Organisator Wolfgang Konrad

Veranstalter Wolfgang Konrad, der die Absage 2020 als „Totalschaden“ empfand, erklärte diese Woche, dass es nie zur Diskussion gestanden habe, das Comeback des Marathons nicht zu probieren. Nach 889 Tagen ist es so weit. „Es geht um eine große VCM-Lauf-Community, um die Mitarbeiter, Lieferanten, Sponsoren und Partner. Ich glaube, dass es der wichtigste Marathon seit 1984 werden wird, seit der ersten Veranstaltung. Wir wollen und werden ein starkes Signal in die Welt hinaus zeigen.“

„Wandern auf der Rasierklinge“

Es ist weltweit die erste größere Marathon-Veranstaltung mit internationaler Beteiligung und internationalen Topathleten. „Es war ein Wandern auf der Rasierklinge, bis wir alle Genehmigungen hatten. Es wird ein sehr emotionaler und spannender Marathon werden“, erklärte Konrad. Einen Dank sprach er an alle aus, die auch während der CoV-Pandemie dem Laufen treu blieben. „Alle, die sich fitgehalten haben, haben es verdient, dass sie jetzt laufen dürfen.“

93 Prozent der erwachsenen Läuferinnen und Läufer am Start sind geimpft, zusätzlich müssen alle einen negativen Covid-Test vorlegen. „Die Läufer werden nicht viel spüren, weil wir die Konzepte so gemacht haben, dass es um mehr Raum und Zeit geht, es ist mehr Platz da, wir setzen auf Entzerrung. Aber wir appellieren an alle Teilnehmer, das Informationsangebot wahrzunehmen, wir brauchen die Sicherheit, dass sie es lesen und wahrnehmen“, sagte Organisationsleiter Gerhard Wehr.

Jubel am besten „mit Abstand“

Disziplin sei aber kein covidabhängiger Parameter, erklärte Wehr. „Die brauen wir auch unter Normalbedingungen. Wir geben Empfehlungen ab, wann man zum Startblock kommen soll. Für die Zuschauer können wir kein Regelwerk aufstellen, aber wir haben ein Kommunikationskonzept. Vom Marathonmobil, das vorausfährt, kommen Durchsagen wie ‚Wir jubeln mit Abstand am besten‘.“

Im Zielbereich könne es zu einer Vermischung von Aktiven und Zuschauern kommen, es werde zwei Ausgänge geben, Maskenpflicht ist empfohlen und zum Beispiel die Garderobe-Lkw werden weiter wegstehen, damit es auch hier zu einer Entzerrung komme. Um großen Zuschaueransammlungen entgegenzuwirken, werden weniger Videowalls entlang der Strecke aufgebaut und keine Tribüne im Zielbereich beim Burgtheater.

Spitzenläufer gehen an den Start

26.000 Aktive werden in den sieben Bewerben am Samstag und Sonntag am Start sein, in Normalzeiten sind es rund 40.000. Mit dem Äthiopier Betesfa Getahun (2:05:28/2019) und dem Schweizer Tadesse Abraham (2:06:40) sind zwei Eliteläufer über die 42,195 km in ihrer Karriere bereits unter 2:07 geblieben.

Bei den Frauen führt die Äthiopierin Gelete Burka (2:20:45) vor den Kenianerinnen Risper Chebet (2:23:45), Rebecca Kangogo (2:24:25) sowie Celestine Chepchirchir (2:24:48) das Teilnehmerfeld an. Österreichs einziger Beitrag unter den Spitzenläufern ist Victoria Schenk.