Arbeitsmaschinen auf Kompostanlage Lobau
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Wirtschaft

Wie aus Biomüll Komposterde wird

Die Stadtgärtnerinnen und -gärtner haben bereits mit dem Herbstschnitt von Bäumen und Sträuchern begonnen. Gemeinsam mit den Abfällen aus den Biotonnen stellt die MA 48 daraus rund 45.000 Tonnen feinsten Kompost im Jahr her.

Dabei handelt es sich um 100 Prozent natürlichen Dünger für alle Pflanzen im Haus und Garten. Derzeit und noch bis Oktober haben Interessierte die Gelegenheit, eine der modernsten und größten Kompostieranlagen Europas in der Lobgrundstraße in der Lobau gegen Voranmeldung zu besuchen.

Alle, die ihre Garten- und Küchenabfälle ordnungsgemäß in die Biotonne entsorgen, tragen dazu bei, dass daraus wertvolle Bioerde wird. 27 Müllfahrzeuge liefern zweimal täglich pflanzliches Abfallmaterial aus 70.000 Biotonnen der Stadt in die Kompostieranlage.

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Arbeitsmaschinen auf Kompostanlage Lobau
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Kompostanlage Lobau
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Bildaufnahme von oben auf Kompostanlage Lobau
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Arbeitsmaschine Kompostanlage Lobau
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Bagger auf Kompostanlage Lobau
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Laster, Kompostanlage Lobau
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Arbeitsmaschine Kompostanlage Lobau
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Kompostanlage Lobau
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Kompostanlage Lobau
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Bioerde-Säcke
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Kompostanlage Lobau, Bagger
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Wochenlanger Herstellungsweg

„Der Wiener Weg ist, dass wir die Dinge nicht einfach wegschmeißen, sondern dass wir sie trennen, sammeln und wieder nutzen können und wir machen in Wien aus unserem Müll Strom, wir machen Biogas in der Biogasanlage, wir machen hier eben Kompost“, sagte Umweltstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) bei einem Lokalaugenschein von „Wien heute“.

Neben Material aus der Biotonne kommen auch Laub, Gras und Strauchschnitt aus den Wiener Parks sowie die nährstoffreichen Makrophyten aus der Alten Donau zur Kompostierung. Nach zehn bis 15 Wochen ist der Rohkompost fertig, sodass man ihn absieben kann, erklärte Josef Thon, Leiter der MA 48, das komplexe Herstellungsverfahren. "Da kommen dann noch die letzten Plastikfutzerln und das Zeug heraus und dann hat man „A+"-Qualität.“

Kompost aus der Lobau

Sie ist eine der modernsten und größten Kompostier-Anlagen Europas – und sie steht in Wien, genauer gesagt in der Lobau. Von der MA48 betrieben, läuft sie jetzt wieder auf Hochtouren. Denn die Stadtgärtner haben bereits mit dem Herbstschnitt von Bäumen und Sträuchern begonnen. Gemeinsam mit den Abfällen aus den Bio-Tonnen stellt die MA48 daraus rund 45.000 Tonnen feinsten Kompost im Jahr her.

Ohne mineralischen Dünger und Torf

„A+“ gilt als die höchste Qualität, die man beim Kompostieren erreichen kann, geeignet für den biologischen Landbau. Das Produkt habe man gemeinsam mit der BOKU Wien entwickelt, so Thon gegenüber „Wien heute“. Die Erde der 48er ist rein biologisch und zudem rein pflanzlich. Bei der Herstellung wird gänzlich auf die Beigabe von mineralischem Dünger sowie von Torf verzichtet.

Die für Garten- und Balkonpflanzen verwendbare 48er-Erde aus dem Kompostwerk Lobau wird bereits seit 2009 angeboten. In einem Wiener Erdenwerk wird der Kompost zur torffreien Erde verarbeitet und in 18l und 40l Säcken auf den Mistplätzen und im 48er-Tandler verkauft. Den Rohkompost gibt es auf den Mistplätzen der Stadt gratis, mit anderen Naturprodukten zu torffreier Erde gemischt kostet der 18-Liter-Sack viert Euro, der 40 Liter Sack sechs Euro.