Eingang zu Intensivstation
APA/Helmut Fohringer
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Coronavirus

CoV: Viele nach Intensivstation arbeitsunfähig

Zwölf Prozent der CoV-Intensivpatienten können nach einer Erkrankung nicht mehr arbeiten. Das betonte der Wiener Mediziner Christoph Wenisch in Ö1. Er appelliert erneut, sich impfen zu lassen – damit können dramatische Langzeitfolgen verhindert werden.

Die zwölf Prozent können wegen kognitiver Defizite nicht mehr arbeiten, sagt Wenisch. „Das Gehirn funktioniert nicht mehr so.“ Sie sind lebenslang arbeitsunfähig, so der Infektiologe. „Da werden Existenzen zerstört.“ Auch die Lunge, als Zielorgan für die Viren, könne Langzeitschäden nach sich tragen. Bei einer mRNA-Impfung sei bisher keine Langzeitfolge gesehen worden – „und ist auch nicht zu erwarten“, so Wenisch.

Vermehrt Jüngere auf den Intensivstationen

In den nächsten drei bis fünf Wochen werde man laut Prognose auch vermehrt jüngere Patienten auf der Intensivstation sehen, weil die Delta-Variante um 60 Prozent leichter übertragbar ist als das Alpha-Virus vor einem Jahr. Und Delta mache auch ein anderes Krankheitsbild: Die Patienten kämen früher ins Spital, ein höherer Anteil auf die Intensivstationen. Wenisch legte daher auch der Gruppe der Zwölf- bis 18-Jährigen die Impfung nahe.

Wegen der Auslastung der Spitäler steht man wieder vor Verschiebungen von Operationen. Wenisch sprach von den „direkten Schäden“ für „Betroffene, die sich infizieren mit SARS-Viren und dann krank werden“ und den „indirekten durch Operationsverschiebungen“. Das habe fürchterliche Auswirkungen für die Betroffenen. Ungeimpfte Menschen, die Ursache sind, dass Operationen verschoben werden, wissen oft nicht, was diese Entscheidung, für sie und ihr Umfeld bedeutet.

Kinderarzt: Impfung für Jugendliche sicher

Karl Zwiauer, Mitglied des Impfgremiums, sprach sich unterdessen in einem Interview mit „Niederösterreich heute“ für die Impfung von Kindern aus: „Wir kennen keine Kinderkrankheit, die so belastend ist wie die Covid-Erkrankung“, berichtete der Kinderarzt und Leiter der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde im Universitätsklinikum St. Pölten.

Karl Zwiauer zur Impfung für Kinder

Karl Zwiauer, Mitglied des Impfgremiums, spricht sich für die Impfung von Kindern aus: „Wir kennen keine Kinderkrankheit, die so belastend ist, wie die Covid-Erkrankung.“

Die Covid-Impfung bei Kindern und Jugendlichen zwischen dem elften und 17. Lebensjahr sei bereits millionenfach verabreicht worden und man könne davon ausgehen, „dass die Impfung wirklich eine der ganz sicheren“ ist, sagte er.

Darüber hinaus dürfe man die Krankheitslast der Kinder bei Covid-19 nicht mit jener der Erwachsenen vergleichen, sondern müsse herkömmliche Kinderkrankheiten als Vergleich heranziehen: „Keine der herkömmlichen und derzeit durch Impfungen bekämpfbaren Kindererkrankungen hat eine so große Krankheitslast wie die SARS-CoV2-Infektion“, bekräftigte Zwiauer.

Wien impft weiter vor Schulen

Die Stadt Wien kündigte am Samstag die Fortsetzung der Covid-Schutzimpfung an Schulen an. Auch nächste Woche machen demnach Impfbusse und mobile -teams vor Bildungseinrichtungen Halt, um die Durchimpfungsrate bei Schülern, Schülerinnen und Schulpersonal zu erhöhen. Personen unter 18 Jahren erhalten das Vakzin von BioNTech/Pfizer, alle, die 18 Jahre oder älter sind, können frei zwischen Vakzinen von Johnson&Johnson und BioNTech/Pfizer wählen.

Mitzubringen ist ein Lichtbildausweis und – sofern vorhanden – eine E-Card. Zwölf- und 13-Jährige brauchen außerdem eine Einverständniserklärung ihrer Obsorgeberechtigten. Alle anderen können selbst entscheiden, ob sie sich impfen lassen wollen oder nicht, hieß es aus dem Rathaus.