Frauen brauchen im Laufe ihres Lebens durchschnittlich 17.000 Tampons oder Binden. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 3.000 Euro. Für viele stellt die Periode eine große finanzielle Belastung dar. Das Pilotprojekt „Rote Box“ soll dem entgegenwirken.
Viele greifen zu gefährlichen Alternativen
Für Frauen in Armut wird die monatliche Periode zur finanziellen Belastung, viele greifen zu Alternativen wie Klopapier. Das erhöht die Infektionsgefahr, belastet aber auch die Psyche. Laut Angaben der Stadt Wien sind allein in der Brigittenau rund 20 Prozent der Frauen und Mädchen armutsgefährdet.
„Jede Frau und jedes Mädchen in Wien soll Zugang zu Monatshygiene-Artikeln haben – das ist ein Grundbedürfnis. Das Projekt ,Rote Box‘ bricht ein Tabu und bietet Mädchen und Frauen Unterstützung, wenn sie diese brauchen“, betonte Frauenstadträtin Kathrin Gaal (SPÖ). „Bei diesem Pilotprojekt geht es um gesundheitliche Chancengerechtigkeit", so Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ).
Zusätzlich gibt es eine Online-Umfrage zum Thema Periodenarmut. An vier Standorten im 20. Bezirk gibt es ab sofort kostenlos Binden und Tampons zur freien Entnahme. Bis Ende Jänner 2022 werden dort rund 80.000 Tampons und 32.000 Binden für Frauen und Mädchen in der Brigittenau zur Verfügung stehen.
Die Standorte
- Magistratisches Bezirksamt 20. Bezirk
Brigittaplatz 10
- Stadt Wien – Integration und Diversität
Jägerstraße/Pappenheimgasse
- Jugendzentrum Base 20
Engerthstraße 78–80
- Verein Sozialshop – Der Sozialmarkt in Brigittenau
Denisgasse 24
Die Artikel wurden vom Österreichischen Drogeriefachhandel Bipa gesponsert, um in einer ersten Phase das Pilotprojekt der Stadt Wien zu unterstützen. Frauen und Mädchen können das Angebot der Roten Box bewerten und angeben ob ihnen Periodenartikel zu teuer sind.