Krankmeldung per Telefon
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Gesundheit

Weiterer Rückgang bei Krankenständen

Die Zahl der Krankenstandstage in Wien ist im Vergleich zu 2020 weiter zurückgegangen. Drei Prozent weniger waren die Wienerinnen und Wiener bis Ende August im Krankenstand als im ersten Pandemiejahr – und 16 Prozent weniger als im Jahr vor der Pandemie.

Vor allem im Jänner und Februar zeigt sich ein exorbitant hoher Rückgang. Wurden 2019 laut der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) noch rund 47.000 bzw. 46.000 Krankenstandstage gemeldet, waren es heuer nur noch knapp die Hälfte (24.500 bzw. 27.000). Auch im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Rückgang von rund 40 (Jänner) bzw. 30 Prozent (Februar). 2020 war in diesen Monaten bekanntlich noch kein Lockdown. Auch im März wurden noch deutlich weniger Krankenstandstage als im Vorjahr gemeldet.

Krank im Homeoffice

Die ÖGK sieht dafür drei Gründe: Die Grippewelle ist heuer ausgeblieben – dank Maskenpflicht, Hygienevorschriften und weniger Sozialkontakten. Eine weitere Ursache ist, dass das Homeoffice den Krankenstand oft ersetzt haben dürfte. Etliche Beschäftigte dürften also trotz Erkrankungen von zu Hause aus gearbeitet haben.

Stark ins Gewicht gefallen ist zudem, dass verschobene Operationen ebenfalls zu einer geringeren Zahl an Krankenständen geführt hat. Sobald die planbaren Operationen nachgeholt werden konnten – ab dem Frühjahr war das möglich –, nahm auch die Zahl der Krankenstandstage wieder zu, zeigt die ÖGK-Statistik. Ab April liegt man wieder zwischen sieben und 30 Prozent über den Vorjahreszahlen und stellenweise sogar über dem Jahr vor der Pandemie.

Telefonische Krankmeldung

Aufgrund der aktuell hohen Coronavirus-Infektionszahlen bietet die ÖGK weiterhin die Möglichkeit einer telefonischen Krankmeldung an. Befristet ist die Maßnahme vorerst bis Jahresende. ÖGK-Obmann Andreas Huss hält eine Verlängerung aber für realistisch. Sogar eine Dauerlösung kann sich der Arbeitnehmer-Vertreter vorstellen, und zwar nach einer E-Visite, also einer Video-Aussprache zwischen Arzt und Patient. Bereits möglich ist eine Gesundmeldung auf der Website der ÖGK.