Bilder zeigen die Überflutungen im Stadtwerke Turm
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Chronik

Millionenschaden im Stadtwerke-Turm

Der Orbi-Tower in Erdberg ist momentan ein Geisterturm. Das Hochhaus, in dem auch die Büros der Wiener Stadtwerke untergebracht sind, ist seit fast drei Monaten gesperrt. Der Grund ist ein schwerer Wasserschaden in Millionenhöhe.

Im mittleren der drei Erdberg-Tower ist es derzeit ziemlich ruhig. Alle 26 Stockwerke sind komplett leer und das schon seit Mitte Juli. Damals hat starker Regen gleich zwei unterirdische Geschosse komplett geflutet, erzählt der Geschäftsführer des Eigentümers Bank Austria Real Invest, Peter Czapek. „Bei uns ist ein Hauptkanal, der hat derartig viel Wasser produziert, dass unsere Anlage dem Druck nicht standgehalten hat und Wasser in das Gebäude eingedrungen ist.“

Der Orbi-Tower in Erdberg in dem die Stadtwerke untergebracht sind
ORF
Der mittlere der Türme steht momentan leer

Homeoffice und Ersatzräume

Auch die Auffangbecken wurden überflutet. Die gesamte Haustechnik ist bei der Überflutung zerstört worden: Licht, Klimaanlage, Aufzüge – nichts funktioniert mehr. Die 1.300 Menschen, die hier arbeiten, können seither nicht mehr in ihre Büros im Orbi-Tower zurück. Ausweichmöglichkeiten mussten gesucht werden: „Viele Mitarbeiter haben Homeoffice, das natürlich genützt wird. Wir haben aber unseren Mietern in Gebäuden, wo wir Leerflächen haben, auch Büroräumlichkeiten zur Verfügung gestellt“, erklärt Czapek.

Momentan läuft im gesperrten Turm noch immer die Trocknung der betroffenen Stockwerke. Danach soll der Schaden nach und nach behoben werden. „Die Firmen geben uns bekannt, dass es momentan schwierig ist, die Gerätschaften wiederherzustellen. Das liegt nicht auf Lager.“ Auch die Pandemie würde die Arbeiten verzögern, so Czapek, der aber beteuert, es werde an einer schnellen Lösung gearbeitet.

Bilder zeigen die Überflutungen im Stadtwerke Turm
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Die unteren Stockwerke standen teilweise unter Wasser

Ursache wird untersucht

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wiener Stadtwerke und aller anderen Firmen dürften aber wohl erst frühestens im April zurück in ihre Büros. Wie hoch der Schaden ist, ist noch unklar. Laut Eigentümervertreter dürften es mehrere Millionen Euro sein. Warum das erst drei Jahre alte Gebäude durch einen Starkregen derart beschädigt werden kann, muss ebenfalls noch untersucht werden, erklärt Czapek. „Sachverständige arbeiten daran – auch, um zu lernen – warum das sein konnte. Die Ergebnisse liegen aber noch nicht vor.“