Eric Cutler (Peter Grimes), Gieorgij Puchalski (John, sein Gehilfe)
Monika Rittershaus
Monika Rittershaus
Kultur

Theater an der Wien: „Peter Grimes“ zum Jubiläum

Seit nunmehr 15 Jahren ist das Theater an der Wien, ein Unternehmen der Wien Holding, das Opernhaus der Stadt Wien. Gefeiert wird mit einem Glanzstück der Ära Roland Geyer, Benjamin Brittens erster großer Oper „Peter Grimes“.

Am 15. Mai 2016 wurde das Theater an der Wien in London mit dem renommierten International Opera Award für die beste Neuproduktion – „Peter Grimes“ – ausgezeichnet. Inszeniert von Regisseur Christof Loy war diese Neuproduktion im Dezember 2015 mit dem kanadischen Tenor Joseph Kaiser in der Titelpartie am Theater an der Wien zu sehen. Die Inszenierung aus 2015 wird nun als Neueinstudierung auf Wunsch des Publikums, das sie als eine der drei besten Theater an der Wien-Produktionen auswählte, gezeigt. Die Titelpartie übernimmt der Tenor Eric Cutler, die musikalische Leitung Thomas Guggeis.

Sendungshinweis:

Radio Ö1 hat Benjamin Brittens „Peter Grimes“ live aus dem Theater an der Wien übertragen.

Brittens Oper „Peter Grimes“ ist Ausdruck sehr privater Themen: der Sehnsucht nach Heimat, nach den englischen Städten am Meer und dem Außenseitergefühl als ein zu Heimlichkeit gezwungener Homosexueller. Der Schriftsteller Charles Montagu Slater adaptierte die Grimes-Episode aus The Borough als Libretto, Britten komponierte 1944/45 die Musik. Am 7. Juni 1945 fand die Uraufführung in London mit großem Erfolg statt – und erntete auch diesen Samstag im Theater an der Wien einen wahren Applaussturm des Publikums.

Andrew Foster-Williams (Balstrode), Miriam Kutrowatz (Nichte), Valentina Petraeva (Nichte), Damen und Herren des Arnold Schoenberg Chor
Monika Rittershaus
Andrew Foster-Williams (Balstrode), Miriam Kutrowatz (Nichte), Valentina Petraeva (Nichte), Damen und Herren des Arnold Schoenberg Chor

Intensive Zusammenarbeit mit Christof Loy

„Die Opernproduktion ‚Peter Grimes‘ ist eines der großartigsten Glanzstücke der Ära von Intendant Roland Geyer, die 2016 mit dem renommierten International Opera Award ausgezeichnet wurde. Es freut mich besonders, dass wir dem Wiener Opernpublikum diese Erfolgsproduktion in einer Neueinstudierung erneut zeigen können“, so Franz Patay, Geschäftsführer der Vereinigten Bühnen Wien.

Veranstaltungshinweis

Peter Grimes, Aufführungen am 18., 20., 23. und 25. Oktober, Theater an der Wien

„Mit dem Regisseur Christof Loy verbindet das Theater an der Wien seit 2006 eine sehr intensive Zusammenarbeit", betonte Kurt Gollowitzer, Geschäftsführer der Wien Holding. Zwölf Neuproduktionen wurden gemeinsam realisiert, Peter Grimes 2015 zur weltbesten Neuinszenierung des Jahres gekürt.

422 Jahre Musikgeschichte in 15 Jahren

Knapp über 180 Premieren im Stagione-Opernhaus und in der Kammeroper, dazu rund 130 konzertante Opern – insgesamt 265 verschiedene Stücke von über 110 Komponistinnen und Komponisten: Das ist der Theater an der Wien-Kosmos, der 422 Jahre Musikgeschichte umspannt und den das Opernpublikum von Mozarts „Idomeneo“ am 27. Jänner 2006 bis zur Derniere von Ottmar Gersters „Enoch Arden“ am 11. Juni 2022 erleben kann.

Über die letzten fünfzehn Jahre wurde das Opernhaus mit einigen Auszeichnungen geehrt. Erst kürzlich wurde die Aufzeichnung der Produktion von Prokofjews Oper „Der feurige Engel“ bei der GOLDEN PRAGUE-Preisverleihung im National Theater in Prag in der Kategorie „Recordings of Stage Work“ mit dem begehrten Preis „Czech Crystal“ ausgezeichnet. Darüber hinaus wurde die Produktion bei den VENICE TV Awards 2021 (VTVA) in der Kategorie „Performing Arts“ nominiert.

Letzte Saison für Intendant Roland Geyer

Die Erfolgsgeschichte des Opernhauses ist auch als Ausstellung „15 Jahre Theater an der Wien“ vor und in der Pause der Aufführungen im hauseigenen Theatermuseum erlebbar. Nach der „Peter Grimes“-Aufführungsserie folgen noch vier weitere Premieren, am 28. Februrar schließt dann das Theater für eine Generalsanierung. Damit beendet auch Intendant Roland Geyer, der das Theater an der Wien seit 2006 leitet, seine Arbeit am Haus. Ihm folgt der norwegische Opernregisseur Stefan Herheim.