Ein Auto von WienMobil steht in einem dezidierten Parkplatz
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Wirtschaft

Carsharing-Firmen wollen Parken erleichtern

In Wien tummeln sich zahlreiche Carsharing-Anbieter. Viele von ihnen haben auch E-Autos im Programm. Damit der Umstieg aufs geteilte Auto leichter wird, fordern die Firmen aber Erleichterungen etwa beim Parken.

Carsharing gibt es in vielen verschiedenen Formen. Ein Beispiel ist „Elfride“ – seit fünf Jahren wird das blitzblaue Auto von 40 Personen in einem Verein geteilt. „Die häufigste Nutzungsdauer ist acht Stunden. Das ist einerseits die typische Ausflugsdauer und andererseits ist schon auch einmal die Fahrt zum Möbelhaus oder Gartencenter“, erzählt „Elfride“-Initiator Stefan Waschmann. Mittlerweile wurde ein zweites Auto angeschafft, ein drittes soll folgen.

Große Nachfrage nach E-Autos

Der Mitgliedsbeitrag beträgt 60 Euro im Jahr, eine Vier-Stunden-Fahrt kostet dann sechs Euro. Unter mangelndem Interesse leidet man nicht, sagt Waschmann. „Wir haben deutlich mehr Nachfrage, als wir bedienen können.“ Groß ist auch die Nachfrage nach Carsharing mit Elektroautos: Die „Fridays for Future“-Bewegung habe dazu beigetragen, ist man bei Eloop überzeugt.

Ein Mann am Steuer eines Tesla
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Viele Anbieter setzen mittlerweile auf E-Autos

Das Wiener Start-up hat 200 Elektroautos im Angebot – eine Tagesfahrt kostet rund 100 Euro. „Wir wissen, die 1,5-Grad-Grenze bei der Erderwärmung sollten wir nicht überschreiten und ein privater Pkw steht bis zu 23 Stunden am Tag still – da macht Carsharing absolut Sinn“, ist Eloop-Citymanagerin Elisabeth Müller sicher.

Platzhirsch ShareNow

Das Angebot an Carsharing-Anbietern in Wien ist groß: Der Platzhirsch ist allerdings schon seit Jahren ShareNow. Das deutsche Unternehmen von BMW und Daimler bietet 1.000 Autos in der Stadt an. Über die Wiener Linien kann man derzeit an 28 Standorten sogenannte „Wien mobil“-Autos ausleihen. Die ÖBB haben unter dem Namen „Rail&Drive“ Leihautos im Sortiment.

Der Anbieter MO.Point hat sich auf neue Stadtentwicklungsgebiete spezialisiert. Mit dem Wohnviertel soll auch gleich Carsharing mitgeplant werden, sagt Geschäftsführer Stefan Melzer. „Das Thema Shared Mobility ist nicht wirklich ein neues aber es ist noch nicht im Bewusstsein der Leute. Das heißt, man muss das schon immer sehr bewerben.“

Autos von Rail&Drive der ÖBB
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Auch die ÖBB bieten Carsharing etwa beim Bahnhof Praterstern an

Der Fokus auf neue Wohngebiete sei nur logisch, meint Melzer. „Wenn man in ein neues Stadterweiterungsgebiet zieht, muss man sich ja organisieren, und ich muss mir anschauen: Wie komme ich zur Uni oder zur Arbeit. Wenn ich da schon weiß, es gibt dieses Angebot, ist die Motivation höher, umzusteigen.“

Forderungen an Stadt

Lediglich mit Motivation könne man das aber auch nicht umsetzen, sind sich die Betreiber sicher. Auch die Rahmenbedingungen für die Unternehmen müsse passen. Sie wünschen sich von der Stadt Erleichterungen, etwa beim Parken. Carsharing-Nutzer sollten auch auf Anrainerparkplätzen stehen dürfen, so eine Forderung an die Stadt.

Große Nachfrage nach Car Sharing

Die Nachfrage nach geteilten Autos wird in Wien immer größer. Mittlerweile gibt es in Wien fünf kommerzielle Anbieter von Car Sharing – und Ausbaupotential ist offenbar vorhanden.

Auch bei den Parkgebühren erhofft man sich Erleichterungen, sagt die Eloop-Managerin. „Wenn man die reduzieren würde, macht das für uns natürlich auch einen Unterschied.“ Die Preise für Kunden könnten dann sinken.