Impfen in der Hofburg
APA/Bundesheer/Lechner
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Coronavirus

Präsident lud zu „kleinem Piks“ in Hofburg

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat am Nationalfeiertag die Tore zur Hofburg geöffnet. Kommen durften aber nur 300 Personen, die sich zu einem Impftermin in den Hallen angemeldet hatten.

„Kleiner Piks. Große Geste“, lautete das Motto im Kampf gegen die Pandemie, angenommen wurde das Angebot von manchen auch spontan. Van der Bellen und seine Frau Doris Schmidauer öffneten persönlich die Tür im Schweizerhof für die wartenden Besucher. 300 Dosen von Biontech/Pfizer, verabreicht durch die Johanniter, standen zuerst bereit, 230 Personen hatten sich schon zuvor angemeldet. Da sich auch viele spontan zur Impfung entschieden hatten, wurde das Angebot auf rund 350 Dosen aufgestockt. Laut den Organisatoren handelte es sich großteils um erste Stiche.

Ungeimpfte statt Geimpfte erhalten Eintritt

Bis in den späten Nachmittag sollte in der Hofburg geimpft werden. Die ersten Besucher hatten zudem die Ehre, vom Bundespräsidenten persönlich bei diesem Schritt begleitet zu werden. Eine „paradoxe Intervention“ nannte Van der Bellen die Aktion, lasse man doch andernorts doch eher geimpfte Personen ein. Bereits vor dem ersten erfolgten „Piks“ resümierte er: „Und es scheint zu funktionieren.“

Auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hatte die „Impfburg“ besucht. Die Vollimmunisierung sei „der einzige wirksame Schutz“ gegen das Coronavirus, betonte er ein weiteres Mal. Umso mehr freute ihn, dass sich so viele Menschen „dem Charme des Bundespräsidenten nicht entziehen konnten“. Der Besuch des Staatsoberhaupts sei somit „ein weiterer Anreiz, sich impfen zu lassen“.

Demos gegen CoV-Maßnahmen

Während sich in der Hofburg die Impfbereiten trafen, formierten sich davor die Impfgegner. Mehrere Demonstrationen gegen die CoV-Maßnahmen waren am Nationalfeiertag angemeldet. Darunter auch eine im Inneren Burghof. Die Kundgebung mit einer Handvoll Besucher verlief vorerst recht ruhig. Andernorts zogen Demonstranten in schwarzen Kutten um den Heldenplatz, um auf angebliche „Impftote“ aufmerksam zu machen.

Impfen in der Hofburg
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Die Impfwilligen wurden vom Bundespräsidenten, seiner Frau, und dem Wiener Bürgermeister begrüßt

Nicht nur Impfwillige und Impfgegner, auch rein Ausflugsfreudige hatten die Wiener Innenstadt bereits gegen Mittag in Scharen bevölkert. Neben dem Heldenplatz bot auch der Minoritenplatz ein kleines Programm. So hatte das Innenministerium einen „Rekrutierungsstand“ für alle, die Interesse für den Polizeiberuf haben, errichtet. Auch das Außenministerium präsentierte sich wenige Meter weiter als potenzieller Arbeitgeber und bot einen Überblick über die Arbeit des Ressorts.

Viele Veranstaltungen online

Hauptsächlich spielt sich der Nationalfeiertag online ab, von der Leistungsschau des Bundesheers bis zur Führung durch das Parlament. Während am Heldenplatz das Bundesheer seine Leistungsschau mit Morgensport startete, die auf der Website und im ORF übertragen wird, traf sich die Bundesregierung zuerst ein paar Meter weiter im Kanzleramt zum traditionellen Sonderministerrat. Danach bestritten Kanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) und Vizekanzler Kogler (Grüne) erstmals gemeinsam das Pressefoyer, bevor es geschlossen zur Kranzniederlegung ging.

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Ein paragleiter landet auf dem Heldenplatz
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Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP), Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) und Bundespräsident Alexander Van der Bellen
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Zwei Eurofighter und eine Hercules-Transportmaschine
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Soldaten der Garde des österreichischen Bundesheeres
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Eine Ehrenformation der Garde am Heldenplatz
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Vizekanzler Werner Kogler (Grüne/l.) und Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP)
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Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP)
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Bundespräsident Alexander Van der Bellen legt einen Kranz nieder
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Bundesregierung und Ludwig bei der Angelobung der Rekruten
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Bundesregierung bei der Angelobung der Rekruten
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Rekruten am Heldenplatz
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Am Vormittag wurden dann am Heldenplatz 100 Rekruten angelobt, Oberbefehlshaber und Bundespräsident Van der Bellen hielt eine Rede. Die Bevölkerung wurde gebeten, nicht auf den Heldenplatz zu kommen, sondern das Geschehen live im Internet und im ORF zu verfolgen – von der Couch aus soll man auch gute Sicht auf den geplanten Eurofighter-Überflug und die Landung von vier Fallschirmspringern am Heldenplatz haben.

Virtuell ins Eurofighter-Cockpit

Auf nationalfeiertag2021.at gibt es zudem verschiedene interaktive Aktionen, so ist es möglich, virtuell in einem Eurofighter-Cockpit Platz zu nehmen. Auf der Website des Parlaments kann man sich ebenfalls digital informieren. Der VfGH hält, wie viele andere Institutionen auch, 2021 seinen Tag der offenen Tür online ab – dies, indem er auf seiner Webseite einige neue Inhalte präsentiert. Am Abend um 19.45 Uhr folgt die traditionelle Ansprache des Bundespräsidenten.