Kleidung an Kleiderbügeln in einem Kasten
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Lifestyle

Billigkleidung: „Umdenken notwendig“

„Fast Fashion“ wird etwa in Bangladesch, China und Pakistan billig hergestellt und international transportiert. Der Schaden ist enorm, warnen Umweltorganisationen. Die Wiener Aktivistin Nunu Kaller sagt: „Ein Umdenken muss stattfinden“.

Wenige Klicks – und nach ein paar Tagen sind die neuen Schuhe da. Das ist einfach, bequem – und schlecht für die Umwelt. Laut einer Studie aus den Vereinigten Staaten werden mehr als fünf Prozent der globalen CO2-Emissionen für neue Kleider verbraucht. Die Wiener Aktivistin Nunu Kaller will das ändern. Sie engagiert sich gegen „Fast Fashion“ und meint, dass ein Umdenken notwendig sei.

„Fast Fashion“ werde in Ländern ungeachtet von ökologischen Gesetzen und Menschenrechten möglichst günstig produziert, sagt Kaller gegenüber Radio Wien.

„Wir brauchen keine 20 Paar Jeans“

Das größte Problem sei aber vor allem die Menge. Man brauche keine 20 Paar Jeans oder 17 weiße Hemden. „Es reichen wenige in guter Qualität“, erklärt Kaller. Das sei mittlerweile bekannt, aber für sie schlägt das Pendel in zwei Richtungen. Manche schrauben ihren Konsum zurück und kaufen weniger. „Es gibt aber auch diejenigen, die jedes Teil kaufen, das irgendeine Influencerin gerade in ihrer Instagram-Story präsentiert.“

Eine Studie von Greenpeace wirft kein gutes Licht auf Österreich. 72 Millionen kaum getragene Kleidungsstücke sollen in österreichischen Schränken liegen. Mode verkomme zu Müll, schreibt die NGO. Denn die wenigsten würden an Wiederverwertung der Kleidung denken. Dabei könnte Recycling helfen.

Tauschbörsen und Second-Hand als Alternative

In Wien gibt es mittlerweile zahlreiche Alternativen zu „Fast Fashion“. Tauschbörsen und Second-Hand-Läden können ein wesentlicher Teil der Lösung sein. Statt Kleidung wegzuwerfen, kann man sie weitergegeben.

Ein Beispiel ist Carla am Mittersteig. In den vier Hallen auf insgesamt 4.000 Quadratmetern finden Besucherinnen und Besucher neben hölzernen Schränken, Geschirr und Sofas auch gespendete Kleidung, die günstig weiterverkauft wird.

Laut Kaller ist es entscheidend, mit dem eigenen Kleidungskauf nicht den Gewinn großer Mode-Unternehmen zu erhöhen, sondern alternative Systeme, etwa Second-Hand-Systeme, zu finanzieren. Dann gäbe es die Chance, dass sich dieser Trend in die Breite der Gesellschaft zieht.