Martin Kusej bei ORF-Interview
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Kultur

Kusej: Lockdown „wahnsinnig frustrierend“

In den Theatern dürfen wegen des Lockdowns derzeit nur Proben stattfinden. Burgtheater-Direktor Martin Kušej ortet eine „wahnsinnig frustrierende“ Situation, die Theater würden „immer bestraft“.

„Unsere Institutionen hatten keinen Cluster, wir haben tausende Zuschauer gehabt, es gab keinen Infektionsherd. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und wir werden nie dafür belohnt, wir werden immer dafür bestraft“, so Kušej in „Wien heute“. Er sieht die Gefahr, „dass die Kulturinstitutionen komplett als letzte wieder über den Rand hinunter fallen“.

Burgtheaterdirektor Kusej über die aktuelle Situation

Seit mehr als einer Woche steht die Kulturszene nun wieder still – aber, es darf geprobt werden! „Wien heute“ hat mit Burgtheaterdirektor Martin Kusej über die aktuelle Situation gesprochen, die er als wahnsinnig frustrierend bezeichnet.

Skepsis zu Lockdown-Ende

Der geplanten Wiederaufnahme des Spielbetriebs mit 13. Dezember – wenn der Lockdown wie von der Bundesregierung angekündigt mit 12. Dezember für geimpfte Personen endet – sieht Kušej skeptisch entgegen: „Es wird uns irgendein Datum gesagt, dann bereiten wir uns alle darauf vor, dann wird uns eine Woche vor diesem Datum die nächsten Verlängerung angesagt. Ich sehe das wieder kommen, das ist wahnsinnig frustrierend. Das muss einfach einmal gesagt werden. So geht das echt nicht mehr weiter. Vor allem verstehen wir es einfach nicht, weil wir unsere Aufgaben gemacht haben und bei uns ist nichts passiert.“

Der aktuell geltende Lockdown ist am Dienstagabend im Hauptausschuss des Nationalrates wie geplant bis 11. Dezember verlängert worden. Für die entsprechende Verordnung von Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) stimmten die Regierungsfraktionen ÖVP und Grünen sowie die SPÖ. Von NEOS und FPÖ kam keine Zustimmung.

Notwendig war die Novelle, da Ausgangsbeschränkungen laut Gesetz jeweils nur zehn Tage lang verordnet werden dürfen. Die übrigen Lockdown-Regelungen bleiben im Wesentlichen unverändert.