Bei der MA 15 erwartet derzeit eine Bestätigung des Verdachts aus der PCR-Voranalyse: „Das ist schon ein sehr guter Hinweis, vor allem in Verbindung mit der Reiseanamnese – da die Personen entweder selbst aus dem südlichen Afrika gekommen sind oder Kontaktpersonen waren zu diesen Reisenden“, sagte Ursula Karnthaler, COVID-19-Projektleiterin in der MA 15, gegenüber „Wien heute“. In Wien werden seit kurzem Mutationsanalysen bei allen PCR-Gurgeltests gemacht, um Omikron-Fälle zu entdecken.
Drei Betroffene geimpft
Bei den Betroffenen handelt es sich laut der Behörde um drei Männer und eine Frau. Drei sind geimpft, alle haben bis jetzt einen milden Verlauf. Sie sind derzeit in Quarantäne. „Bezüglich der Kontaktpersonen geht man natürlich in diesem Fall etwas strenger vor: Es gibt keine Herabstufung von Geimpften, es gibt kein frühzeitiges Freitesten – einfach bis wir Genaueres über diese Variante wissen und wissen, wie wir sie einstufen müssen“, so Karnthaler.
Die MA 15 appellierte am Mittwoch erneut an alle Reiserückkehrerinnen und -rückkehrer aus dem Süden Afrikas, dass sie sich unverzüglich testen lassen sollen. In Wien steht hierfür die Teststraße auf der Donauinsel (Floridsdorfer Brücke) zur Verfügung. Betroffene sollen hierbei auch mitteilen, dass sie Reiserückkehrer sind. Dadurch kann die Testung beschleunigt werden.
Freiwillige Quarantäne bei negativem Test
Laut Sonja Vicht, Sprecherin der MA 15, sollen sich auch negativ getestete Kontaktpersonen von Reiserückkehrern freiwillig in Quarantäne begeben. Das Contact Tracing bei den vier Verdachtsfällen wird nun von der AGES durchgeführt. Vorerst war noch unklar, mit welchem Flieger sie wann zurückgereist waren.
Seit Samstag gilt ein Landeverbot für Flugzeuge und Einreiseverbot aus Südafrika, Lesotho, Botswana, Simbabwe, Mosambik, Namibia und Eswatini. Davon ausgenommen sind unter anderem Österreichische Staatsbürger, es muss aber ein negativer PCR-Test vorgewiesen und eine zehntägige Quarantäne absolviert werden. Direktflüge aus den sieben Ländern nach Österreich gab es auch zuvor keine.
Vier Omikron-Verdachtsfälle in Wien
1.475 CoV-Neu-Infektionen hat es in den vergangenen 24 Stunden gegeben. Und nun gibt es auch die ersten Omikron-Verdachts-Fälle in Wien, bei drei Männern und einer Frau, die aus Südafrika zurück gekommen sind
Stärkster Rückgang der Mobilität in Wien
Der Lockdown zeigt unterdessen bundesweit Wirkung. In Wien sank die Sieben-Tages-Inzdienz von 665 Neuinfektionen pro 100.000 Menschen auf inzwischen 452. Bis zum geplanten Lockdown-Ende am 12. Dezember rechnet der Wiener Komplexitätsforscher Peter Klimek mit einem weiteren deutlichen Rückgang der Infektionszahlen. „Wenn es gut läuft, dann kommen wir auch in einen Bereich, wo man dann ein Infektionsniveau hat, dass dann auch langfristig die Spitäler aushalten können, ohne dass es da zu systemkritischen Belastungen kommt“, so Klimek.
Die Ausgangsbeschränkungen werden in Wien übrigens offenbar besser eingehalten als im Rest Österreichs, zeigen anonym erfasste Handy-Ortungsdaten. Demnach sind die Wienerinnen und Wiener im aktuellen Lockdown um 60 Prozent weniger unterwegs – österreichweit wird nur um 30 Prozent weniger Mobilität verzeichnet.