Chronik

Reh von freilaufendem Hund getötet

Ein freilaufender Hund hat vergangene Woche in Döbling ein Reh schwer verletzt. Das junge Reh musste eingeschläfert werden. Das Wildtierservice konnte ihm nicht mehr helfen. Der Hundehalter wurde angezeigt.

Am 1. Dezember wurden Beamte der Polizeiinspektion Krottenbachstraße alarmiert, weil ein Reh von einem Hund gebissen worden war. Das offensichtlich erschöpfte und verletzte Tier wurde neben einem Bach nahe der Sieveringer Straße gefunden. Die Polizisten nahmen mit dem zuständigen Förster Kontakt auf und verständigten die Wildtierrettung. Das verletzte Reh wurde mit einer Decke in eine Transportbox gelegt und anschließend tierärztlich versorgt werden.

Massive Bissverletzungen

Das Reh hatte aber laut Wildtierservice-Wien-Leiter Günther Annerl eklatante Bissverletzungen. Man habe alles versucht, um das Tier noch zu retten, aber: „Es gab keine realistische Chance, dem Reh zu helfen.“

Der Hundehalter befand sich noch an Ort und Stelle und wurde angezeigt. Gerade in diesem Gebiet komme es nicht selten vor, dass Beamte mit Tieren zu tun haben, sagte Polizeisprecher Markus Dittrich. Die Wiener Polizei erinnert daran, dass nach dem Wiener Tierhaltegesetz die Leinen- bzw. Maulkorbpflicht an öffentlichen Orten gilt. Dazu zählen auch land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen. Hunde müssen daher auch dort an der Leine oder mit Beißkorb geführt werden.

Auch Annerl pochte darauf, Hunde in Erholungsgebieten an der Leine zu halten. „Viele überschätzen die Fähigkeiten ihrer Hunde“, sagte er. Sehen diese ein Wildtier, könne der Jagdtrieb erweckt werden und der Hund nicht mehr auf den Halter hören. „Es geht hier nicht nur um Wildtiere, sondern auch um Kinder und Haustiere“, appellierte Annerl an Hundebesitzer. In eigenen Hundeauslaufzonen können Hunde auch frei laufen gelassen werden.