Dopplerflaschen
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Das Comeback des Dopplers

Lange ist der Doppler-Wein in Verruf gewesen. Jetzt soll er mit der Initiative „Doppler-Affäre“ besser denn je zurückkommen. Statt Schankwein wird auf Qualitätswein gesetzt. Unterstützung für die Imagekorrektur kommt auch von Wiener Künstlerinnen und Künstlern.

Doppler, a Zwara, a Glaszwülling oder die Glosvasn, wie man ihn auch nennen will: In den 1960er Jahren war er noch Kult, ab Ende der 1980er geriet der Dopplerwein aber vermehrt in Verruf. Die Initative „Doppler-Affäre“ macht jetzt einen Comeback-Versuch: „Das ist eine Initiative, die wir im Frühling gestartet haben, ein bisschen aus Langeweile, aber hauptsächlich, um den Doppler zu retten“, sagte Alexander Marakovits, Initiator der „Doppleraffäre“, im „Wien heute“-Interview.

„Das war der billigste Wein“

Früher sei der Doppler einfach eine Flasche gewesen, mit dem nicht allerbesten Inhalt, so Marakovits weiter. „Das war der billigste Wein, den der Winzer reingefüllt hat. Was wir aber jetzt gesehen haben, es gibt einfach Doppler-Freunde in allen Alters- und Gesellschaftsschichten und die freuen sich, dass sie den Doppler wieder auf den Tisch stellen dürfen.“

Etikett Doppler Affäre"
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Unter dem Motto „we make the doppler great again“ werden die neuen Doppelliterflaschen beworben

Rund 20 Winzerinnen und Winzer machen sich derzeit österreichweit für die Renaissance der Zweiliterflasche stark und füllen sogar ihre edlen Tropfen in Doppler ab. Wiener Weingüter sind zwar noch nicht dabei, verkostet werden kann der Doppler-Wein aber etwa in einer Vinothek in der Josefstadt, wo es nur Weine von Winzerinnen gibt: „Wenn schon Winzerinnen Doppler machen, müssen sie hier vertreten sein“, so Madlaina Sladecek-Dosch, Inhaberin der Vinothek „Vinodea“.

Emotionen, Erinnerungen und ein Song

Die Zweiliterflasche weckt auf jeden Fall Emotionen und Erinnerungen. Und einen eigenen Song hat er jetzt auch – komponiert von der Wiener Kabarettistin Lisa Schmid gemeinsam mit Musiker David Poglin: „Manchmal wünsch i mi da nochmal hin“. „Ich war immer viel mit meinem Opa in Strebersdorf und Stammersdorf beim Heurigen und bin da immer zusammen gesessen mit den alten Männern, die haben immer Jolly gespielt und Doppler getrunken“, erzählte die Sängerin.

Mehr als nur ein Wein

Das sei der Grund, weshalb sich viele Menschen wieder gerne Dopplerweine kaufen, weil sie nach 20, 30 Jahren wieder Erinnerungen aufleben lassen dadurch, berichtete Marakovits über das Feedback, das er von seiner Kundschaft bekommt. Der Doppler sei nicht einfach nur ein Wein.

Winzer für Doppler-Renaissance

In den 60er Jahren war die zwei Liter „Doppler-Flache“ Kult, ab Ende der 80er ist sie aber vermehrt in Verruf geraten. 20 Winzer machen sich derzeit für eine Doppler-Renaissance stark. Sie füllen die großen Flaschen auch mit ihren besten Weinen.

„Das ist eben ein Wein, den man einschenkt, und wenn diese Flasche auf dem Tisch steht oder präsentiert wird oder bei einer Geburtstagsfeier mitgenommen wird, dann wird über alte Zeiten geredet und das ist das, was das Gebinde auslöst und das kann eine normale Bouteille oder Magnumflasche meist nicht.“