Klassenzimmer
APA/Herbert Neubauer
APA/Herbert Neubauer
Coronavirus

Schärfere Quarantäne bei Omikron in Schule

Wien hat für das Auftreten von Omikron-Fällen bzw. Omikron-Verdachtsfällen an Schulen strengere Regeln festgelegt. Gibt es in einer Klasse einen Omikron-Verdachtsfall oder einen bestätigten Fall, müssen Teile oder die gesamte Klasse als enge Kontaktperson (K1) für 14 Tage in Quarantäne.

Ein früheres Freitesten ist nicht möglich. Kinder bis zum Ende der vierten Schulstufe werden derzeit bei nur einem Fall in der Klasse automatisch als K2-Personen mit niedrigem Infektionsrisiko eingestuft. Bei der Omikron-Variante sei das nicht mehr vorgesehen, bestätigte man im Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ).

Keine Ausnahmen für Geimpfte

Auch die Erleichterungen für geimpfte oder genesene Schüler ab der fünften Schulstufe fallen bei Omikron weg: Zuletzt wurden Sitznachbarn und enge Kontakte eines infizierten Schülers nur dann als K1-Personen eingestuft und damit in Heimquarantäne geschickt, wenn sie nicht geimpft oder genesen waren.

Bei Omikron wird hier kein Unterschied gemacht, steht die Variante doch im Verdacht, den Antikörpern von Geimpften und Genesenen besser entkommen zu können. Auch hier gilt dann wieder 14 Tage Heimquarantäne ohne Möglichkeit des Freitestens. Die verschärften Regeln für Omikron gelten übrigens auch für Kindergärten.

In einem Elternbrief für Omikron-Verdachtsfälle werden die Erziehungsberechtigten aufgefordert, ihr Kind auch ohne Symptome sofort PCR-testen zu lassen. Außerdem sollen zusätzlich zu den bekannten Schutzmaßnahmen während der Quarantänezeit alle Haushaltsmitglieder im privaten Wohnbereich eine FFP2-Maske bzw. Kinder von sechs bis 14 Jahren einen Mund-Nasen-Schutz tragen.

Strengere Kontaktnachverfolgung

Hintergrund der schärferen Regeln für Omikron-Fälle sind laut der Stadt die am Dienstag vorgelegten strengeren Regeln des Gesundheitsministeriums für die Kontaktpersonen-Nachverfolgung, wonach man unabhängig von Impfung oder Genesung bei Kontakt mit einem Omikron-Fall als K1-Person für 14 Tage in Quarantäne muss, und das ohne Chance auf vorzeitige Beendigung.

Schule weiter ohne Präsenzpflicht

Kinder und Jugendliche müssen bis Weihnachten weiter nicht in die Schule gehen. Die Entscheidung bleibt bei den Eltern. „Wien heute“ hat recherchiert, wie das in der Praxis ausschaut und wie die Infektionszahlen nach unten gehen.

Bei bisherigen CoV-Varianten gilt eine Quarantänedauer von zehn Tagen, wobei nach fünf Tagen ein Freitesten möglich ist. Geimpfte und Genesene können als K2-Person eingestuft werden. Aktuell gibt es in Wien laut dem Gesundheitsdienst MA 15 sechs bestätigte und 20 Verdachtsfälle der Omikron-Variante, Schulen oder Kindergärten waren bis jetzt nicht betroffen. In Wien werden positive PCR-Tests standardmäßig auf die Omikron-Variante überprüft.

Zahl positiver PCR-Tests an Schulen geht zurück

In Wien erhielten in dieser Woche 637 Schüler ein positives Testergebnis. In der Vorwoche waren es 1.314. Dazu kommen noch 57 positive Tests beim Schulpersonal, hier lag der Wert in der Vorwoche bei 81. Kurzfristig für Aufregung sorgten mögliche Engpässe beim Testmaterial für „Alles spült“-Tests.

In Wien seien Schulqualitätsmanager benachrichtigt worden, dass möglicherweise nicht alle Volks- und Sonderschulen für die letzten beiden Wochen vor Weihnachten neues Testmaterial erhalten. Daher sollten jene Schulen mit „Überschüssen“ jenen mit zu wenig Material aushelfen.

Eventuell solle man auch auf das Wiener „Alles gurgelt“-Programm zurückgreifen, das eigentlich nur an Mittelschulen, AHS-Unterstufen sowie allen weiterführenden Schulen zum Einsatz kommt. Von der Wiener Bildungsdirektion hieß es dazu am Freitag, dass man die Umverteilung mit Unterstützung der Schulleitungen und Schulwarte organisiert und durchgeführt habe. Außerdem erwarte man noch eine größere Lieferung Testkits an die Bildungsdirektion, die ergänzend den Bedarf der Schulen bis Weihnachten decken soll.