Das ehemalige Verkehrsbüro am Naschmarkt von außen
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Chronik

Ex-Verkehrsbüro darf nicht weiß bleiben

Das ehemalige Verkehrsbüro am Naschmarkt darf laut Bescheid des Bundesdenkmalamts (BDA) nicht weiß bleiben. Laut einem Bericht wurde der nachträglich eingebrachte Antrag des neuen Besitzers, die Fassade nach der Renovierung komplett weiß zu belassen, abgelehnt.

Eigentümer der Immobilie, in der Gastronom Martin Ho das Lokal „404 – Don’t ask why“ betreibt und sich auch das Kleine Haus der Kunst eingemietet hat, ist Lukas Neugebauer. Er ist Geschäftsführer der LNR Projekt FS7 Immobilien GmbH und verantwortete die zuletzt durchgeführte Sanierung des früheren Novomatic-Forums.

Zweifarbige Fassade im Original

Das Gebäude wurde allerdings 1922/1923 von den Otto Wagner-Schülern Hermann Aichinger und Heinrich Schmid mit einer zweifarbigen Fassade – mit rötlichen Seitentrakten – errichtet. Das sei ein „bestimmendes Charakteristikum des denkmalgeschützten Gebäudes“, hieß es bereits im Sommer in einer Stellungnahme des Bundesdenkmalamts, die Mitte Juli eine Strafanzeige sowie einen Antrag auf Wiederherstellung eines denkmalgerechten Zustandes eingebracht hatte.

Das ehemalige Novomatic-Forum in der früheren Bemalung
Das ehemalige Novomatic-Forum in der früheren Bemalung

Eigentümer sieht „kulturelle und optische Verbesserung“

In der Folge suchte der neue Eigentümer im Bundesdenkmalamt um nachträgliche Genehmigung der erfolgten Veränderungen an. Mit dem Bescheid vom 8. November wurde dieser Antrag nun aber abgelehnt, berichtete der „Kurier“ am Dienstag. Die Einspruchsfrist beträgt vier Wochen.

In einer Stellungnahme gegenüber Radio Wien heißt es vonseiten des Eigentümers, dass die vom Bundesdenkmalamt gesetzte Frist zur Vorlage von Befunden „hier wohl absichtlich unter Berücksichtigung der Corona-Beschränkungen zu kurz gewählt war“. Und weiter: „Unserseits wird das Bewilligungsverfahren nach Vorlage aller Befunde weiter betrieben, da wir der Meinung sind gegenüber dem Vorzustand eine doch erhebliche kulturelle und optische Verbesserung erwirkt zu haben, was uns auch der breiten Zuspruch der Bevölkerung zeigt.“