An employee of Lieferando food delivery company checks her mobile phone in Essen on March 18, 2020, western Germany, where many activities came to a halt due to the novel coronavirus. – German leaders urged citizens to stay home, as the government announced unprecedented nationwide measures to radically scale back public life in order to slow the spread of the coronavirus. (Photo by Ina FASSBENDER / AFP)
APA/AFP/Ina FASSBENDER
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chronik

Weihnachten: Lieferdienste sind unterwegs

Seit Montag dürfen Lokale in Wien wieder aufsperren. Von Begeisterung ist in der Gastro keine Spur, optimistisch sind nur die Lieferdienste. Sie haben vom Lockdown profitiert und liefern Speisen und Getränke auch zu Weihnachten.

„Am Wochenende und an Feiertagen ist die Nachfrage am größten“, sagte Oliver Klug, Kommunikationsmanager von Lieferando im Gespräch mit Radio Wien. Weihnachten sei zwar besonders, da viele Menschen zuhause kochen, doch die Nachfrage bleibe hoch. Darum sind die Fahrerinnen und Fahrer auch am 24. unterwegs. Frei haben sie erst am Tag darauf. Am 25.Dezember liefern die Restaurants mit ihren Zustell-Partnern.

Auch bei Mjam liefert man zu Weihnachten. Zugestellt wird aber nur bis 14.00 Uhr. Am 25. sind die Fahrerinnen und Fahrer auch unterwegs, wie lange geliefert wird, hängt von den Öffnungszeiten der Restaurants ab. Für die Lieferdienste habe sich nichts geändert. Trotz der Pandemie kam es zu keinen Einbruch bei den Restaurant-Partnern. „Wir freuen uns dass die Nachfrage steigt“, antwortete MJAM auf eine Anfrage von Radio Wien. Weniger positiv ist die Stimmung in der Wiener Gastronomie.

Wirtschaftskammer Wien rechnet mit leeren Lokalen

Die Kritik war laut. Während in den anderen Bundesländern Restaurants ihre Türen öffneten, musste sich Wien gedulden. Auch der Handel durfte schon, nur die Gastronomie musste warten. Im Gespräch mit Radio Wien sprach Obmann Peter Dobcak von Enttäuschung und Wut. Er rechnete mit leeren Betrieben die nächsten Wochen.

Die Bilder von leeren Restaurants mit „geschlossen“-Schildern sind bekannt. Peter Dobcak glaubte, dass sich die Situation bis zum Ende des Jahres wiederholt. In seinem Umfeld hörte er einen klaren Tenor: „Jetzt aufsperren zahlt sich nicht mehr aus“. Zwischen Weihnachten und Neujahr mache man sowieso kein Geschäft.

Der Lockdown für die Gastronomie in Wien ging fast einen Monat lang, vom 22. November bis zum 20. Dezember. Peter Dobcak nannte das einen „bitteren finanziellen Verlust“. Das Hauptgeschäft in Wien sei vier bis fünf Wochen vor Weihnachten. In dieser Zeit verzeichne man bis zu einem Drittel des Jahresumsatzes.