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Coronavirus

Kaum Impfdurchbrüche bei AKH-Personal

Mehr als 95 Prozent des Personals am Wiener Allgemeinen Krankenhaus (AKH) haben sich im Zuge einer Impfkampagne bis Ende Mai gegen das Coronavirus impfen lassen. Eine Studie zeigt nun: Die Rate der Impfdurchbrüche lag monatlich im Promillebereich.

Wissenschaftler des Wiener AKH haben die Covid-19-Impfkampagne an den Wiener Universitätskliniken analysiert. Sophie Brunner-Ziegler (Universitätsklinik für Innere Medizin II) und die Koautoren veröffentlichten ihre Studie vor wenigen Tagen online in der Fachzeitschrift „Clinical Microbiology and Infection“.

Insgesamt 78 Fälle

Der Ausgangspunkt, so die Wissenschaftler: „Am Allgemeinen Krankenhaus in Wien wurde ein freiwilliges SARS-CoV-2-Impfprogramm (mit damals noch geplanten zwei Teilimpfungen, Anm.) durchgeführt, das für alle geeigneten Angehörigen des Personals zugänglich war. Es wurde im Jänner gestartet und lief bis Ende Mai 2021.“ Insgesamt wurden 8.309 Dosen der mRNA-Vakzine von Biontech und Pfizer sowie 8.757 Dosen des Vektorimpfstoffs von AstraZeneca verabreicht. „Die Bereitschaft zur Impfung war extrem hoch (mehr als 95 Prozent)“, stellten die Wissenschaftler fest.

Für die Studie wurden die Daten von 8.553 immunisierten Beschäftigten des AKH analysiert. Die Beobachtungszeit dauerte über den gesamten Zeitraum der Impfkampagne hinweg bis 31. Juli. Insgesamt kam es bei 78 der Immunisierten zu einer SARS-CoV-2-Infektion. 25 der Fälle betrafen Personen, welche den mRNA-Impfstoff erhalten hatten, 53 Menschen nach Impfung mit dem Vektorvakzin.

Vollständig Immunisierte: 0,04 bis 0,06 Prozent betroffen

Die Wissenschaftler errechneten die Rate der monatlich aufgetretenen Infektionen nach der Impfung in drei Kategorien: bei vollständig Geimpften (nach mehr als 14 Tagen nach der zweiten Dosis), teilweise Geimpften (mehr als 21 Tage nach der ersten, aber weniger als 14 Tage nach der zweiten Dosis) sowie unzureichend Geimpften (weniger als 22 Tage nach der ersten Dosis).

Bei den vollständig Geimpften traten pro Monat SARS-CoV-2-Infektionen mit einer Häufigkeit von 0,06 Prozent nach dem Biontech-Pfizer-Vakzin auf. Bei Verwendung des AstraZeneca-Vakzins lag diese Rate nur bei 0,04 Prozent. Bei den erst teilweise Geimpften betrugen die Infektionsraten 0,34 Prozent (Biontech-Pfizer) bzw. 0,32 Prozent (AstraZeneca). Die zum Zeitpunkt der Infektion noch unzureichend Geimpften hatten über die Beobachtungsperiode hinweg ein monatliches Risiko von 0,18 Prozent (Biontech-Pfizer) bzw. 0,57 Prozent (AstraZeneca).

Niemand musste im Spital behandelt werden

„Es gab keine Notwendigkeit einer Spitalsaufnahme wegen Covid-19 und keine Todesfälle“, stellten die Autoren fest. Sechs der Infektionen waren bereits auf die zum Studienzeitpunkt noch „neue“ Delta-Variante des Virus zurückzuführen. „Sowohl BNT162b2 (mRNA-Impfstoff, Anm.) als auch ChAdOx1-S (Vektorimpfstoff, Anm.) verhindern wirksam Impfdurchbrüche. Es ist aber wichtig, dass alle empfohlenen Dosen der Vakzine verabreicht werden“, schrieben die Wissenschaftler in der Zusammenfassung ihrer Studie.