Hoffnungslos erschöpft, die Gesichter gezeichnet von der Schwerstarbeit, die das Gesundheitspersonal auf CoV-Stationen zu leisten hat. Die Anstrengung ist ihnen auf den Fotos buchstäblich ins Gesicht geschrieben. Valda hat Selfies vom Personal auf Covid-19-Stationen zusammengetragen. Er will sichtbar machen, wie schlimm die Situation im Epizentrum der Pandemie ist.
„Da war die Idee, dass man die Leute selbst fotografieren lässt mit einem Handy. Sie in einer kurzen, intimen Sekunde des Verschnaufens einfach mit dem Handy ein Selfie schießen lässt. Um auch zu dokumentieren, wie groß die Anstrengungen sind, wie die Maskenabdrücke sind, was da für Abläufe sind, die sich der Außenstehende gar nicht vorstellen kann“, erklärt Valda im Gespräch mit „Wien heute“.
„Material aus dem Epizentrum herausbekommen“
Valda ist Fotograf aus Leidenschaft und Intensivkrankenpfleger von Beruf. Nach Jahren auf der Notaufnahme im AKH arbeitet der 46-Jährige jetzt im Unfallkrankenhaus Meidling. „Ich glaube, dass es in unserer Gesellschaft ganz wichtig ist, dass man Schmerz, Leid, Leben, Tod, dass man die Fragen und die Themen für jeden Einzelnen aufbereitet, sodass es verdaulich ist“, so Valda.
Aus den gesammelten Bildern will Valda ein Buch machen. Das Personal hat die Selfies auf Wunsch des Fotografen auch mit persönlichen Kommentaren versehen. „Die Idee war, maximales Material aus dem Epizentrum herauszubekommen, nicht nur die Gesichter, weil das sind Momentaufnahmen, aber mit der zweiten Ebene des Textes hat man einfach noch ein bisschen mehr Information aus dem Bereich“, so Valda.

„Die vielen Gesichter der Pandemie“ soll der Titel des Fotobuches lauten, das Valda herausgeben will. Was er aus den Hunderten Bildern, die er bekommen hat, herausliest? „Dass die Leute wirklich massiv unter Druck stehen, dass sie über die Grenzen hinaus belastet sind, dass viele auch den Job gerne hinschmeißen würden, wenn sie könnten“, sagt Valda.
Gesichter der Pandemie
Günter Valda arbeitet als Krankenpfleger in einem Unfallkrankenhaus und hat das Gesundheitspersonal von Covid-19-Stationen vor den Vorhang geholt und mit den beeindruckenden Bildern ein Fotobuch gemacht.
Fotoprojekte mit Bildern aus dem Spital
Um das Buch herauszubringen, hat Valda eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. Es ist nicht das erste Buchprojekt des Krankenpflegers. Er hat bereits mit „House of Fate“ ein Buch mit Bildern aus der Notaufnahme des AKH herausgebracht. Und mit „Wiederbelebt“ hat Valda 13 Menschen porträtiert, die einen Herzstillstand überlebt haben.