Kaputte fenster werden repariert
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Chronik

15 Fensterscheiben durch Böller zerstört

Offenbar mit Feuerwerkskörpern haben Unbekannte gestern Nacht in der Innenstadt großen Schaden angerichtet. 15 Fensterscheiben von Geschäftslokalen und Privatwohnungen gingen kaputt. Verletzt wurde niemand. Die Polizei warnt vor nicht zugelassener Pyrotechnik.

Überreste lassen laut Polizei darauf schließen, dass Unbekannte in der Göttweihergasse einen Knallsprengsatz der höchsten Klasse F4 zündeten. Zwei Männer sollen den Ort anschließend fluchtartig verlassen haben. Die MA 48 entfernte das zersplitterte Glas.

Glassplitter auf Asphalt
LPD Wien
Es dürfte ein Knallsprengsatz der höchsten Klasse F4 gezündet worden sein

Die Polizei wird zum Jahreswechsel die Einhaltung der Bestimmungen des Pyrotechnikgesetzes besonders genau überwachen, kündigte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) an. „Das Jahr 2021 hat an uns außergewöhnliche Anforderungen gestellt – lassen wir es besonnen und überlegt ausklingen“, appellierte der Ressortchef. Es gelte „mit einem sicheren, verletzungsfreien Umgang mit Pyrotechnik“ das medizinische Personal zu entlasten.

Geldstrafe bis zu 3.600 Euro

Insbesondere der „Silvesterknallerei“ und der verbotenen Böllerverwendung im urbanen Bereich soll mit allen zur Verfügung stehenden Befugnissen begegnet werden, hieß es aus dem Ministerium. Auch wurden in grenznahen Bereichen verstärkte Kontrollen angekündigt, um den Import von verbotenen pyrotechnischen Erzeugnissen zu verhindern.

Übertretungen nach dem Pyrotechnikgesetz, beispielsweise die gesetzwidrige Verwendung im Ortsgebiet, stellen eine Verwaltungsübertretung dar und werden mit einer Geldstrafe von bis zu 3.600 Euro bestraft. Verkäufern von nicht zulässigen pyrotechnischen Gegenständen droht eine Verwaltungsstrafe bis zu 10.000 Euro oder eine Freiheitsstrafe bis zu sechs Wochen.

Gefahr auch für Postzusteller

2020 wurde der Entschärfungsdienst des Innenministeriums 74 Mal wegen pyrotechnischer Gegenstände zu Einsätzen gerufen. Heuer waren es bisher 56. Die Beamten beobachten seit Jahren eine Zunahme des Internetversandhandels von pyrotechnischen Erzeugnissen.

Oft handle es sich um Onlineshops im Ausland, die auch pyrotechnische Gegenstände anbieten, die nicht den österreichischen Vorschriften entsprechen und ein erhebliches Gefahrenpotenzial für die Verwender aufweisen. Durch die oftmals nicht als Gefahrgut gekennzeichneten Versandverpackungen besteht zudem auch eine nicht unbeträchtliche Gefährdung für den Zustelldienst, wurde gewarnt.