Chronik

17-Jähriger verletzte drei Polizisten

Ein 17-Jähriger wird sich nach einem Polizeieinsatz gestern in Meidling wegen des Verdachts der schweren Körperverletzung, des Widerstands gegen die Staatsgewalt und Sachbeschädigung verantworten müssen. Ein Streit unter Jugendlichen war eskaliert. Drei Beamte wurden verletzt.

Der Jugendliche soll zwei Polizistinnen und einen Polizisten, die Montagnachmittag wegen eines lautstarken Streits in einer Wohnung alarmiert worden waren, angegriffen und verletzt haben. Seine Festnahme versuchten andere Jugendliche und ein Passant noch zu verhindern. Eine Frau war in die Polizeiinspektion Arndstraße gekommen, nachdem sie im Vorbeigehen Zeugin des heftigen Streit unter Jugendlichen geworden war.

Es seien sogar schon Gegenstände aus einem Fenster geworfen worden, berichtete sie laut Polizeisprecherin Barbara Gass. Als die Polizistinnen und ihr Kollege eintrafen, hatte sich die Auseinandersetzung mittlerweile auf die Straße verlagert.

Wollte Dienstwaffe aus Holster ziehen

Der 17-Jährige sei „immer aggressiver geworden“ und habe die Beamtinnen und den Beamten attackiert. „Es kam zu einer Festnahme, gegen welche sich der Tatverdächtige gewaltsam wehrte“, so die Sprecherin. Der Bursche habe sogar versucht, eine Dienstwaffe aus dem Holster zu reißen. Dabei sei das Magazin beschädigt worden.

Während der Amtshandlung beschimpften die anderen Jugendlichen, zwei Mädchen im Alter von 15 und 17 sowie ein 18-Jähriger, und ein unbeteiligter Passant (26) die Polizisten. Die Jüngste, offenbar die Freundin des Beschuldigten, habe aktiv versucht, die Festnahme zu vereiteln. Sie habe „durch Anwendung von Körperkraft und mittels Androhung eines Pfeffersprayeinsatzes“ daran gehindert werden müssen.

Schwere Prellungen

Eine der Polizistinnen erlitt eine schwere Prellung im Gesicht und eine Verletzung an einem Knie, ihre Kollegin trug Prellungen und Abschürfungen an einem Arm davon. Der Polizist wies schwere Prellungen im Bereich der Halswirbelsäule auf – der Beschuldigte hatte ihn in den Schwitzkasten genommen, als er sich gegen die Festnahme zu wehren versuchte.

„Der 17-Jährige wurde wegen des Verdachts der schweren Körperverletzung, des Widerstands gegen die Staatsgewalt sowie der Sachbeschädigung angezeigt“, so Gass. Er und die anderen Beteiligten, die die Beamten wüst beschimpft hätten, müssen zudem mit mehreren verwaltungsrechtlichen Anzeigen rechnen.

43-Jähriger randalierte in Hotelzimmer

Zu einer weiteren Attacke gegen einen Polizisten kam es in der Nacht auf Dienstag in einem Hotel in der Brigittenau. Geschrei aus einem der Zimmer sorgte für Aufruhr. Die Polizei wurde alarmiert, weil ein Mann randaliere. Ein Hotelgast hatte zudem eine Frau um Hilfe rufen gehört. Der Verdächtige (43) wurde vorläufig festgenommen, zuvor bedrohte und attackierte er die Polizisten.

Kurz nach 23.00 Uhr rückten Beamte aus, um in dem Hotel die Ordnung wieder herzustellen. „Die Polizisten begaben sich zu dem besagten Zimmer. Der 43-Jährige begann sofort laut zu schreien, dass er keine Polizisten brauche, und versuchte immer wieder die Türe zu schließen. Plötzlich holte er zu einem Schlag gegen einen Beamten aus“, berichtete Polizeisprecherin Gass. Der Polizist konnte ausweichen.

Bei der Durchsuchung des 43-Jährigen wurden Suchtmittel, offenbar Cannabis, sichergestellt. Die Frau, die sich mit ihm im Zimmer befunden hatte, stritt ab, dass es Streit gegeben habe, sie habe auch nicht um Hilfe gerufen.