Klimaschutz ist auch im Stephansdom ein Thema. Die Aluminium-Teelichter sind zwar beliebt und werden auch vorbildhaft recycelt. Für Dompfarrer Toni Faber haben sie aber den Nachteil, „dass sie Ruß abstoßen und auf die vielen Jahre hin doch einen Belag am Gestein, an den Heiligenfiguren, eine Belastung für die Orgel darstellen“. Langfristig sollen die Aluminum-Teelichter abgelöst werden, wobei LED-Andachtskerzen wie in italienischen Kirchen im Stephansdom kein Thema sind.
„Kilianslichter“ im Stephansdom
Im Stephansdom werden jährlich über eine Million Kerzen entzündet, auch während der Pandemie waren es immer noch hunderte bis tausende Kerzen pro Tag. Doch der Klimaschutz ist auch in der Kirche angekommen. LED-Andachtskerzen wie in Italien sind im Stephansdom kein Thema. Dafür werden nun sogenannte Kilianslichter getestet.
Getestet werden sogenannte Kilianslichter, die im Mehrwegglas staub- und rußfrei abbrennen. „Man nimmt das Wachsstück und zündet es an und gibt es in einen leeren Glasbehälter hinein. Und dort kann es dann brennen – ein, zwei Stunden – bevor es abgebrannt ist und durchflutscht in das darunterliegende Wasserbecken und dort die allerletzten Reste dann zusammengefischt werden und recycelt werden können“, erklärte Faber in „Wien heute“.
Tausende Kerzen pro Tag
Jährlich werden im Stephansdom über eine Million Kerzen entzündet. Während der Coronavirus-Pandemie sind es immer noch hunderte bis tausende Kerzen pro Tag. Einen „stillen Akt des Vertrauens, dass Gott alles richtet und alles zum Guten wendet“ nennt Dompfarrer Toni Faber die Tradition, „die meisten zünden eine Kerze nicht für sich an, sondern für andere. Hier berühren sich Himmel und Erde.“
Gleichzeitig sind die Kerzen laut Faber „eine gute Gelegenheit, unsere Betriebskosten zu decken. Wirklich den Betrieb, für die vielen Gläubigen, die die Gottesdienste besuchen, aber auch die hoffentlich bald wieder Millionen von Touristen, die uns besuchen, eine Gelegenheit zu schaffen, es als heiligen Ort wahrzunehmen“.
Gerade bei den neueren Kilianslichtern ist allerdings die Zahlungsmoral vieler Kirchenbesucher noch verbesserungsfähig. Denn beim Bezahlen wird oft geschummelt, so Faber: „Die Anzahl der verbrannten Kerzen ist nicht passend zu dem, was hineingeworfen wird. Die Leute empfinden offenbar einen Euro zu viel dafür und werfen 30 Cent ein und zünden fünf Kerzen an. Ich hoffe, dass angesichts des Gegenübers – des heiligen Padre Pio – die Zahlungsmoral doch zu heben ist. Dass Menschen sagen: Wenn ich für jemanden beten will, dann zahle ich auch gerne den Beitrag für diese Kerzen.“