Mitarbeiterinnen der Wiener Linien
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WIRTSCHAFT

Wiener Linien suchen Elektronikerinnen

Die Wiener Linien suchen dringend neue Mitarbeiter und vor allem auch Mitarbeiterinnen. Deshalb wird gemeinsam mit dem Arbeitsmarktservice (AMS) das Lehrangebot für Elektronikerinnen ausgebaut.

Helga Marksteiner, Ausbildnerin für angewandte Elektronik bei den Wiener Linien, war 17 Jahre lang Nageldesignerin. Eine Kundin, die selbst AMS-Mitarbeiterin ist, machte die 43-Jährige auf die mögliche Umschulung aufmerksam. Entscheidend war dann, „dass es in diesem Bereich schon viele Damen gibt, die ohne Vorkenntnisse typische Männerberufe ergriffen haben, das hat mir Mut gemacht und hat mir gesagt – wenn die das schaffen, dann kannst Du das auch“, so Marksteiner in „Wien heute“.

Seit 2019 bilden die Wiener Linien gemeinsam mit dem AMS Frauen am zweiten Bildungsweg in angewandter Elektronik aus. Dazu werden Frauen, die eine Führungsposition anstreben, gezielt gefördert. Der Anteil an Mitarbeiterinnen bei den Wiener Linien beträgt derzeit 15 Prozent: Rund 1.300 Mitarbeiterinnen stehen etwa 7.400 Mitarbeitern gegenüber. Im Jahr 2015 lag der Anteil noch bei zwölf Prozent.

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Mitarbeiterin der Wiener Linien mit Laptop
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Mitarbeiterin und Mitarbeiter der Wiener Linien bei Straßenbahn
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Mitarbeiterin der Wiener Linien in Werkstätte in leerer Straßenbahn
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MItarbeiterinnen der Wiener Linien in leerer Straßenbahn
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Mitarbeiterinnen der Wiener Linien
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Stadtrat Peter Hanke, Wiener Linien-MItarbeiterin Jennifer Blaim, Geschäftsführerin Alexandra Reinagl
Wiener Linien / Alexandra Gritsevskaja

Kürzere Lehrzeit von 24 Monaten

„Mehr machen“ wollte auch die 23-jährige Jennifer Blaim, die im Verkauf und als Sekretärin gearbeitet hat: „Ich will etwas mit dem Kopf, mit den Händen machen, weiter lernen, nicht einrosten.“ Jetzt ist Jennifer Blaim Elektronikerin in der Hauptwerkstätte der Wiener Linien. Die größte Hürde, um Frauen in technische Berufe zu bringen: Sie wissen oft gar nicht, dass es diese Möglichkeit gibt und trauen sich eine solche Karriere oft gar nicht zu.

Wiener Linien suchen Elektronikerinnen

Die Wiener Linien suchen dringend neue Mitarbeiter und vor allem auch Mitarbeiterinnen. Deshalb wird gemeinsam mit dem Arbeitsmarktservice (AMS) das Lehrangebot für Elektronikerinnen ausgebaut.

Dabei werden in der zweijährigen Lehrzeit zukünftige Facharbeiterinnen gezielt auf den Beruf in den Wiener Linien Werkstätten vorbereitet, sowohl im Ausbildungszentrum in der Hauptwerkstätte Simmering als auch in der Berufsschule. Die Lehrinhalte bleiben gleich, obwohl nur 24 statt 36 Monate absolviert werden.

Vielfältige Karrieremöglichkeiten für Frauen

„Gerade die Technik-Branche bietet Quereinsteigerinnen, die handwerkliches Interesse mitbringen, vielfältige und zukunftsreiche Karrieremöglichkeiten mit guter Bezahlung", erklärte Alexandra Reinagl, Geschäftsführerin der Wiener Linien. „Was die Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt betrifft, sind wir noch lange nicht am Ziel. Daher lassen wir in Wien nicht locker und setzen in der Arbeitsmarktpolitik konsequent auf die Förderung von Frauen", so Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ).

Der Frauenanteil lag 2015 noch bei zwölf Prozent, inzwischen ist dieser auf rund 15 Prozent gestiegen. Mit Kooperationen wie dem FiT-Programm, Frauennetzwerken und berufspraktischen Tagen wollen die Wiener Linien in Zukunft den Frauenanteil weiter heben. Ab Herbst 2022 setzt der Öffi-Betrieb mit einer rein weiblichen Geschäftsführung ein klares Zeichen für die Zukunft.