Während die PCR-Testinfrastruktur in Wien weiterhin stabil funktioniert, gibt es bei der Datenmeldung gröbere Schwierigkeiten. Von Donnerstag liegen nur die Rohdaten vor, die erst bereinigt werden müssen. Grund sind Doppelmeldungen etwa den Tests in Apotheken, weil hier das auswertende Labor die Ergebnisse ebenfalls einmeldet.
Besonders in Zeiten stark steigender Infektionszahlen seien die fehlenden Zahlen ein Problem, betont der Wiener Statistiker Erich Neuwirth. „Wir haben sehr ungenaue Informationen, und gute Informationen sind die Grundlage guter politischer Entscheidungen“, so Neuwirth gegenüber „Wien heute“.
Keine offiziellen Zahlen zu Neuinfektionen
Auch Freitagfrüh gab es weiter keine Zahlen vom Vortag. Das Ages-Dashboard wies für Donnerstag aber knapp 25.000 Fälle aus.
Auch Schulzahlen unklar
Im Gesundheitsministerium betont man, dass nicht die Einmeldung der Fälle das Problem sei – sondern eben die Datenbereinigung. Dort war man offenbar auf die steigenden Fallzahlen nicht vorbereitet. Hier brauche es wohl eine Aufstockung, meint Neuwirth, „weil man hier jetzt nicht nur den laufenden etrieb aufrecht erhalten muss, sondern
auch noch die Rückstände aufarbeiten muss.“
Wien bekommt die aktuellen Infektionszahlen vom Bund. Man ist also von den Daten des Ministeriums abhängig, weshalb sich im Rathaus bereits leise Kritik regt. Die Datenpanne hat auch weitere Auswirkungen: So ist unklar, wieviele Infektionen es diese Woche in den Wiener Schulen gegeben hat und wieviele Klassen und Kindergarten-Gruppen geschlossen sind.