Sevastopol Opera and Ballet Theater
COOP HIMMELB(L)AU
COOP HIMMELB(L)AU
Wirtschaft

Ukraine stoppt Coop Himmelb(l)au

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Freitag Wirtschaftssanktionen gegen das Wiener Architekturbüro Coop Himmelb(l)au sowie sechs Vertreter des Büros verhängt. Es geht um einen Opernbau auf der von Russland annektierten Krim.

Laut Selenskyjs Erlass, der am Freitagabend im Internet veröffentlicht wurde, werden Coop Himmelb(l)au geschäftliche Aktivitäten in der Ukraine untersagt und etwaige Vermögenswerte der Firma im Land eingefroren. Letzteres gilt zudem für Coop Himmelb(l)au-Chef Wolf D. Prix und fünf weitere Vertreter des Architekturbüros, denen jeweils auch die Einreise in die Ukraine untersagt wurde. Die Maßnahmen sind auf fünf Jahre befristet.

Wolf D. Prix nimmt es gelassen

Architekt Prix sah am Samstag die nunmehrige Entscheidung Selenskyjs gelassen. Dies sei ein Vollzug der Ankündigung des ukrainischen Außenministeriums aus dem Dezember 2020 und an den Tatsachen habe sich nichts verändert, sagte Prix am Samstagnachmittag in einem Telefonat mit der APA. „Ich fahre nicht auf Urlaub nach Tschernobyl“, scherzte er.

Bereits 2020 hatte er sich ähnlich geäußert und erklärt, lieber eine Oper als ein Atomkraftwerk oder eine Kaserne bauen zu wollen. Prix betonte am Samstag erneut, dass ein Kulturbau in Sewastopol nicht unter EU-Sanktionen mit Bezug auf die Krim und Sewastopol falle.

Staatsanwaltschaft fand keinen Anfangsverdacht

Dass Coop Himmelb(l)au mit seinen Aktivitäten auf der Krim nicht gegen europäische Sanktionsbestimmungen und das österreichische Strafrecht verstoßen hat, war wiederholt von der Staatsanwaltschaft Wien bestätigt worden: Die Anklagebehörde prüfte Prix’ Sewastopol-Projekt 2019 und 2020/2021 – in Ermangelung eines Anfangsverdachts wurde jeweils jedoch kein Ermittlungsverfahren eingeleitet.