Bildung

Schüler-Demo gegen mündliche Matura

Rund 300 Schülerinnen und Schüler haben heute am Stephansplatz gegen die Wiedereinführung der verpflichtenden mündlichen Matura demonstriert. Auf Transparenten waren Sprüche zu lesen wie „Polaschek schau, wegen dir machen wir blau“ oder „Oberstufe reicht – Matura abschaffen jetzt“.

Die SPÖ-nahe Aktion kritischer SchülerInnen (AKS) hat zu „Großstreiks“ aufgerufen. Die von der ÖVP-nahen Schülerunion dominierte Bundesschülervertretung lehnt die Proteste ab, ist aber ebenfalls nur für eine freiwillige mündliche Reifeprüfung. Unterstützung bekam die AKS bei der Demo neben anderen linken Jugendorganisationen auch vom stellvertretenden SPÖ-Klubchef Jörg Leichtfried.

Fotostrecke mit 7 Bildern

Schüler streiken am Stephansplatz und halten Transparente hoch
APA/Tobias Steinmaurer
Mehrere hundert Schülerinnen und Schüler kamen auf den Stephansplatz
Schüler streiken am Stephansplatz und halten Transparente hoch
APA/Tobias Steinmaurer
Sie wollen die mündliche Matura nur auf freiwilliger Basis
Schüler streiken am Stephansplatz und halten Transparente hoch
APA/Tobias Steinmaurer
Die Jugendlichen fühlen sich gegenüber den vorhergehenden Matura-Jahrgängen benachteiligt
Schüler streiken am Stephansplatz und halten Transparente hoch
APA/Tobias Steinmaurer
Demonstriert wird auch gegen den neuen Bildungsminister
Schüler streiken am Stephansplatz und halten Transparente hoch
APA/Tobias Steinmaurer
Sie wollen weiter gegen die Maturaregeln kämpfen
Schüler trägt Jacke mit durchgestrichenen Bild des Bildungsministers
APA/Tobias Steinmaurer
Die Schulen seien wegen Corona nach wie vor in einer Ausnahmesituation
Schüler streiken am Stephansplatz und halten Transparente hoch
APA/Tobias Steinmaurer
Die mündliche Prüfung müsse freiwillig sein

Begründet wurden die Forderungen nach einer freiwilligen mündlichen Matura von der Wiener AKS-Landesvorsitzenden Anna Blume unter anderem mit der steigenden Zahl an Depressionen bei Jugendlichen. Außerdem hätten die Schülerinnen und Schüler in den vergangene beiden Jahren aufgrund des Distance Learnings so viel Stoff verpasst, dass es kaum noch aufzuholen sei. Im Anschluss zogen die Demonstrantinnen und Demonstranten unter lauten „Polaschek muss weg“-Rufen zum Bildungsministerium am Minoritenplatz.

Kaum Fehlzahlen an den Schulen

Aufgrund der geringen Teilnehmerzahl ist es an den Schulen nach Angaben von AHS-Direktorensprecherin Isabella Zins und ihrem BMHS-Pendant Franz Reithuber kaum zu auffälligen Absenzen gekommen.

„Die DirektorInnen der höheren Schulen Österreichs sind froh über die Reife eines weit überwiegenden Teils der MaturantInnen: Die meisten Jugendlichen vertrauen auf ihre eigene Leistungsfähigkeit und nützen die Unterrichtszeit intensiv für die Maturavorbereitung: Sie schreiben mehrstündige Schularbeiten als Vorbereitung auf die Klausuren, finalisieren ihre vorwissenschaftlichen Arbeiten bzw. Diplomarbeiten und arbeiten auf möglichst gute Noten in allen Fächern hin“, hieß es in einer der APA übermittelten Stellungnahme.

Schüler-Demo gegen mündliche Matura

Rund 300 Schülerinnen und Schüler haben am Mittwoch am Stephansplatz gegen die Wiedereinführung der verpflichtenden mündlichen Matura demonstriert.

AKS will auch freiwillige schriftliche Matura

Wer in den vergangenen beiden Jahren nicht mündlich antreten wollte, bekam in dem betreffenden Fach die Note der Abschlussklasse ins Maturazeugnis. Begründet wurde dies mit den coronabedingt langen Phasen des Distance Learning in diesen Schuljahren. Für heuer gibt es zwar ebenfalls diverse Erleichterungen bei schriftlicher und mündlicher Prüfung – allerdings müssen beide Prüfungsteile wieder verpflichtend absolviert werden.

Die AKS verlangt allerdings nicht nur eine freiwillige mündliche Matura: Falls Maturantinnen oder Maturanten das wollen, soll auch die schriftliche Prüfung entfallen können und im Maturazeugnis die Durchschnittsnoten der letzten beiden Schuljahre stehen.