Mitarbeiter einer Contact Tracing Stelle der Wiener Gesundheitsbehörden
APA/ROBERT JAEGER
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coronavirus

Schwierige Pandemie-Prognose

Ist die Omikronwelle am Höhepunkt oder vielleicht sogar schon gebrochen? Aktuelle Berechnungen der TU Wien-Experten deuten darauf hin. Die Kurve bis zum 9. Februar zeigt demnach nach unten.

10.451 neue Infektions waren am Mittwoch in Wien registriert worden. Aktuelle Berechnungen des Covid-Prognosekonsortium gehen von einem Rückgang der Zahlen aus, sagte Martin Bicher vom Prognosekonsortium: "Den Berechnungen zufolge und auch wenn man sich die Zahlen in Wien anschaut, sieht es so aus, als wären wir da gerade dabei.“ Einen Unsicherheitsfaktor bilden die immensen Schwankungen von bis zu 50.000 Fällen pro Woche und die neue Omikron-Subvariante BA 2, die in Dänemark bereits dominant ist.

Höhepunkt der Omikron-Welle erreicht?

Ist der Höhepunkt der Omikron-Welle bereits erreicht? Die Zahl der Neuinfektionen ist zwar wieder hoch: 10.451 sind seit gestern registriert worden. Dennoch könnte vorsichtiger Optimismus angebracht sein.

Es könne zum Beispiel jetzt so ausschauen, „dass wir ein kleines Plateau erleben und danach geht es wieder rauf. Es kann aber auch so ausschauen, als ob es jetzt ein bisschen wieder runter geht, und dann auch nur eine kleine Welle dahinter kommt.“ Es könne aber auch sein, dass die neue Subvariante schon in Österreich sei und da keine neue Gefahr mehr drohe, so Bicher.

Widersprüchliche Meinungen zu Tests

In den Wiener Spitälern zeigt sich die Lage weitgehend stabil. Bei den Normalbetten ist ein leichter Rückgang prognostiziert, bei den Intensivbette eine gleichbleibende Belegung. Bei den CoV-Tests hingegen ist Wien weit über dem Durchschnitt. Im Rahmen von „Alles Gurgelt“ hat das zuständige Labor Lifebrain im Jänner 188.000 Tests pro Tag ausgewertet.

Kein Freund einer intensiven Teststrategie ist der Epidemiologe Gerald Gartlehner. In der „Presse“ bezeichnet er diese als „Teuren Luxus ohne Zusatznutzen“. Damit stößt er in dasselbe Horn wie sein deutscher Kollege Christian Drosten. Omikron mache die Tetstrategie obsolet, es sollten etwa nur mehr symptomatische Personen getestet werden.

Epidemiologe Hans Peter Hutter von der Med Uni Wien versteht die Diskussion zum jetzigen Zeitpunkt nicht: „Die Fallzahlen waren soeben auf einem Rekordwert, es werden Lockerungen umgesetzt und die Semesterferien stehen vor der Türe. Das wird das Abklingen der Welle vermutlich einbremsen und möglicherweise zu einer neuen Welle führen. Speziell in dieser Situation ist eine rechtzeitige Entdeckung infektiöser Personen aus epidemiologischer Sicht sehr wichtig."