Eine Gynäkologin führt eine Ultraschallunterschung am Bauch einer schwangeren Frau durch
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Gesundheit

Niedrige Impfquote bei Schwangeren

Nur 13,6 Prozent der Frauen, die zwischen September und Jahresende 2021 in der Klinik Ottakring entbunden haben, hatten eine Coronavirus-Schutzimpfung. Erkrankte haben ein deutlich erhöhtes Risiko für schwere Verläufe, Intensivpflichtigkeit und Frühgeburten.

Im Mai 2021 wurden in Wien das erste Mal Impftermine für Schwangere freigeschaltet. Während damals großer Andrang herrschte, wurden in den letzten fünf Monaten nur 6.500 Impftermine von schwangeren und stillenden Frauen vereinbart. Die Stadt Wien unterscheide in ihren Daten nicht zwischen werdenden und stillenden Müttern.

Schwangerschaft als Risikofaktor

In der Klinik Ottakring wurde der Impfstatus aller Frauen erhoben, die zwischen Mitte September des vergangenen Jahres und Jahresende dort entbunden haben. Durchschnittlich waren 86,4 Prozent der Frauen nicht geimpft. Gleichzeitig ist die Klinik erste Anlaufstelle für Schwangere, die an Covid-19 erkrankten. Insgesamt wurden schon über 250 Frauen behandelt, von denen 15 schließlich auf die Intensivstation mussten. Eine Frau ist nach ihrem Kaiserschnitt verstorben. Alle Frauen waren ungeimpft.

Eine Nahaufnahme eines Schwangerschaftsbauches einer Frau
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Maier empfiehlt die Coronavirus-Schutzimpfung ab der 14. Schwangerschaftswoche

„Frauen sind in der Schwangerschaft als Risikogruppe sehr gefährdet“, erklärte Barbara Maier, die Vorständin der gynäkologischen Abteilung. Sie haben ein deutlich höheres Risiko für schwere Verläufe und Intensivpflichtigkeit. Auch die Kinder sind durch eine Infektion gefährdet, sagte Maier: „Bei SARS-CoV-2-Erkrankten haben wir eine drei bis vier Mal so hohe Frühgeburtenrate.“

Niedrige Impfquote bei Schwangeren

Die Impfpflicht gilt für schwangere Frauen nicht. Und tatsächlich ist die Impfquote bei Schwangeren deutlich niedriger als beim Rest der Bevölkerung.

„Das geht bis zur Lungenmaschine. Wenn das so junge Frauen betrifft, ist das extrem belastend für sie selbst, für ihre Angehörigen, aber auch für uns als behandelndes Team“, so Maier. Sie empfiehlt die Impfung ab der 14. Schwangerschaftswoche. Nach der Geburt profitiert das Baby weiter von den Antikörpern und ist noch einige Zeit ebenfalls geschützt.