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Coronavirus

Nachtgastro geht von baldiger Öffnung aus

Die Bundesregierung hat neuerliche Lockerungen angekündigt, die nächste Woche bekanntgegeben werden. In einer Woche könnte etwa die mitternächtliche Sperrstunde fallen. Nach der Ankündigung spricht die Nachtgastronomie jetzt vom baldigen Aufsperren.

Discos und Clubs sind wegen der CoV-Maßnahmen in Österreich seit knapp zwei Jahren so gut wie durchgehend zu. Das könnte sich jetzt aber ändern. „Ich gehe davon aus, dass die österreichische Bundesregierung nächste Woche auch für die Nachtgastronomie Öffnungsschritte bekanntgeben wird“, sagt Branchensprecher Stefan Ratzenberger gegenüber Radio Wien.

Allerdings seien die genauen Konditionen noch offen. Etwa, ob eine 3G-Regel gilt, oder die Besucherzahl beschränkt wird. Aber das werde man dann nächste Woche sehen, so Ratzenberger. Er spricht davon, dass eine Öffnung für die Nachtgastronomie nur sinnvoll sei, wenn die Sperrstunde auf mindestens vier Uhr früh verlegt wird, „alles davor bringt gar nichts“.

Wirtschaftshilfen laufen Ende März aus

Vor Ausbruch der Coronavirus-Krise haben in der Branche österreichweit 80.000 Personen gearbeitet. Der Jahresumsatz hat allein in Wien eine Milliarde Euro ausgemacht. Von den knapp 3.000 Betrieben in Österreich haben laut Ratzenberger rund 15 Prozent bereits zusperren müssen. Aber es gebe noch sehr viele Discos und Clubs, deren Verbindlichkeiten gestundet wurden oder denen Übergangskredite gewährt worden seien.

Die Öffnung komme damit jetzt gerade recht, weil Ende März die Wirtschaftshilfen auslaufen, sagte Ratzenberger. Aber die wirtschaftliche Unterstützung müsse über den 31. März hinausgehen, so der Sprecher. Die Branche hab deshalb ein sogenanntes Opening-Paket formuliert und an die Wirtschaftskammer als auch Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) weitergeleitet. Denn ohne eine Verlängerung der Wirtschaftshilfen müssten noch „etliche Betriebe“ schließen und das könne „bis an die 50-Prozent-Marke herangehen“.

„Wir würden uns wahnsinnig freuen“

Nachdem jetzt so lange geschlossen war, braucht die Branche eine gewisse Vorlaufzeit, um wieder zu öffnen. Zum Teil braucht es Instandsetzungsarbeiten, aber auch das Personal muss wieder gefunden werden. Kleinere Betriebe würden zwei bis drei Wochen Vorlaufzeit brauchen, größere vielleicht bis zu einem Monat. Deswegen „ist es gut, wenn wir nächste Woche wissen, zu welchen Konditionen wir wann öffnen dürfen, um dann auch die Vorbereitungen beginnen zu können“.

Im Wiener Volksgarten, einer legendären Disco am Ring, weiß man von den Öffnungsplänen noch nichts. „Wir würden uns wahnsinnig freuen und es auch wirtschaftlich sehr begrüßen und auch unserem Personal gegenüber“, sagt Cathrine Kolba vom Eventmanagement. Derzeit laufe zwar ein kleinerer Umbau, aber wenn es sein muss, könne man auch mit einer Woche Vorlaufzeit öffnen. Denn das Personal sei nicht abgewandert, sondern in Kurzarbeit.