Lkw mit rot-weiß-roter Fahne
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Coronavirus

1.600 Anzeigen bei untersagter Autodemo

Bei dem untersagten Autokorso von CoV-Maßnahmengegnern gestern Nachmittag in Wien hat es 1.605 Anzeigen, 41 Organmandate, drei Kennzeichenabnahmen und zwei Führerscheinabnahmen gegeben, teilte die Polizei am Samstag mit.

Der Autokorso war wegen Abgas- und Lärmbelastung sowie Blockadeankündigungen untersagt worden. Tausende Pkws und Lkws waren trotzdem vor allem auf der Ringstraße unterwegs gewesen und machten durch Hupen und Transparente auf sich aufmerksam. Videos auf Twitter zeigten, wie Fahrzeuge hupend oder mit Österreich-Fahnen bestückt, direkt an Polizisten vorbeifuhren.

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Autos auf der Ringstraße
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Autos und ein Wohnwagen auf der Ringstraße
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Autos mit Flaggen auf der Ringstraße
APA/Tobias Steinmaurer
Ein Traktor und Polizeiautos
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Ein rot weiß roter Lkw
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Demonstranten am Ring
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Ein beflaggtes Wohnmobil
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Nein zum Impfzwang-Auto
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Nein zum Impfzwang-Auto
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Lkw mit rot-weiß-roter Fahne
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Neben der Untersagung der Veranstaltung gilt in Wien auch ein generelles Hupverbot. Deswegen kam es auch zu den Tausenden Anzeigen. Die Polizei hatte die Versammlung wegen der Emissions- und Lärmbelastung, aber auch aus Sorge vor einer Totalblockade des Verkehrs nicht zugelassen.

Kontrollen verhinderten Verkehrsblockade

Bereits am Vormittag begannen die Wiener Einsatzkräfte, mit Unterstützung von Polizeidienststellen in anderen Bundesländern, mit schwerpunktmäßigen Verkehrskontrollen an den Zufahrtsstrecken nach Wien als auch im Stadtgebiet selbst. Durch diese zahlreichen und umfangreichen Kontrollen sei ein geschlossenes Anreisen von offensichtlich organisierten Fahrzeugkonvois verhindert worden.

Am Nachmittag bewegten sich zwar diverse Fahrzeugkolonnen aus Pkws, Lkws und Wohnmobilen entlang des Rings, doch durch die zahlreichen Verkehrskontrollen und weiteren Maßnahmen der Polizei sei eine Blockade des Straßenverkehrs verhindert worden. Es habe nur temporäre Verkehrsbeeinträchtigungen gegeben, teilte die Polizei mit.

Untersagte Autodemo: Stau und Hupkonzert

Trotz der polizeilichen Untersagung einer CoV-Demonstration mit einem geplanten Autokorso durch Wien haben sich am Freitagn zahlreiche Maßnahmengegner mit ihren Fahrzeugen in die Bundeshauptstadt aufgemacht. Es kommt bereits zu ersten Staus und Verkehrsbehinderungen.

Kanadische Truckerproteste als Vorbild

Vorbild des Wiener Korsos waren offenbar kanadische Truckerproteste. Die Stadtverwaltung der kanadischen Hauptstadt Ottawa musste wegen der Straßenblockaden mit riesigen Trucks inzwischen den Ausnahmezustand ausrufen. Der sogenannte Freiheitskonvoi der Lkw-Fahrer begann aus Protest gegen die Impfpflicht bei Grenzübertritten, die Mitte Jänner von Kanada und den USA eingeführt worden war. Ungeimpfte kanadische Lkw-Fahrer müssen demnach bei Rückkehr aus den USA in eine 14-tägige Quarantäne, US-Fahrer ohne Impfung dürfen gar nicht ins Land.

Demos auch am Samstagnachmittag

Unterdessen tCoV-Maßnahmengegnerinnen und -gegner auch am Samstagnachmittag wieder ihrem Ärger Luft. Die Polizei stand wieder im Großeinsatz in der gesamten Innenstadt.