Lerchenfelder Straße
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Verkehr

Umbaupläne für Lerchenfelder Straße

Pläne, die Lerchenfelder Straße zwischen dem siebenten und achten Bezirk attraktiver zu machen, gibt es zwar schon länger. Nun soll im April ein Beteiligungsprozess starten. Eine Umsetzung erfolgt aber frühestens 2024.

Als vernachlässigtes Stiefkind beschreibt eine Passantin die Lerchenfelder Straße. Eine Straße, „wo man sich nicht gerne aufhält“, bezeichnet sie Martin Fabisch. Der Politiker der Grünen ist seit 2020 Bezirksvorsteher der Josefstadt. Auf über einem Kilometer finden sich rund 20 Bäume, sie haben eines gemeinsam: Alle finden sich auf der Seite vom siebenten Bezirk Neubau. „Es ist ganz wichtig, dass wir mehr Bäume setzen“, sagt Fabisch.

Ceija-Stojka-Platz
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Der Ceija-Stojka-Platz vor der Altlerchenfelder Kirche wurde vor fast zehn Jahren umgestaltet

Seit seiner Amtsübernahme plant er gemeinsam mit seinem grünen Amtskollegen am Neubau, Markus Reiter, die Umgestaltung der Lerchenfelder Straße. Reiter hat in den letzten Jahren schon Erfahrung mit Umgestaltungen gemacht. Zuletzt wurde etwa die Neubaugasse verkehrsberuhigt. „Wir wollen Bäume pflanzen, Beschattungen schaffen, mehr Aufenthaltsqualität durch Sitzbänke, breitere Gehsteige“, sagt Reiter.

Bürgerbeteiligung ab April

Wie genau, das soll eine Bürgerbeteiligung ergeben, die die Bezirke und die Stadt gemeinsam im April starten wollen. Die Gebietsbetreuung Stadterneuerung soll die Gespräche mit Anrainerinnen und Anrainern sowie Geschäftstreibenden führen. Die Ergebnisse sollen die Basis für die künftige Verkehrsplanung sein.

Ideen zur Umgestaltung

Mehr Grün ist ein Hauptanliegen bei einer kurzen Straßenumfrage. „Große Bäume, kleine Bäume – im Sommer, im Winter: Wir brauchen Bäume“, beschreibt es eine Anrainerin, die gerade am Ceija-Stojka-Platz sitzt. Der Platz direkt vor der Altlerchenfelder Kirche wurde 2013 umgestaltet mit Wasserspielen und großen Beeten – es ist eine der wenigen begrünten Flächen entlang der Lerchenfelder Straße.

Straßenbahn fährt durch

Ein weiterer Punkt, der für die Umgestaltung wichtig wird, ist der Verkehr. Die Lerchenfelder Straße ist eine wichtige Durchzugsstraße für den Autoverkehr. Mit der Linie 46 fährt auch eine Straßenbahn durch. All das erschwert die Planung. Eine Begegnungszone – zumindest teilweise – gehört aber zu den Überlegungen. „Das kann auch gelingen, wenn durch eine verkehrsberuhigte Zone in der Lerchenfelder Straße die Straßenbahn durchfährt“, sagte Reiter.

Ein leerstehendes Geschäft in der Lerchenfelder Straße
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Manche Geschäftslokale stehen schon länger leer

Auf jeden Fall braucht es mehr Platz für Radfahrerinnen und Radfahrer sowie Fußgängerinnen und Fußgänger, sind sich Fabisch und Reiter einig. „Wir müssen uns jetzt überlegen, wie wir mit dem Verkehr umgehen“, sagt Fabisch. „Im Groben wollen wir ein Jahr die Bevölkerung zu befragen, dann ein Jahr den Planungsprozess zu machen für die Umsetzung und im letzten Jahr dann die Umsetzung der Straße.“ Baubeginn könnte also im Frühjahr 2024 sein, eine Eröffnung dann Anfang 2025 erfolgen.

Ein Projekt, das Fabisch im Wahlkampf 2020 angekündigt hat, muss vorerst warten: Die Josefstädter Straße wird wohl eher nicht in den nächsten Jahren umgebaut. Dem Bezirk würde schlicht das Geld dafür fehlen, sagt der Vorsteher. Stattdessen konzentriert man sich jetzt eben auf die Lerchenfelder Straße. Da könne man die Kosten auf zwei Bezirke und die Stadt aufteilen.