Schild mit der Aufschrift Bellaria Kino
APA/Georg Hochmuth
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Kultur

Bellaria Kino soll wiederauferstehen

Am Weihnachtstag 2019 hat das Bellaria Kino nach 107 Jahren zugesperrt. Bald sollen die Vorführprojektoren aber wieder angeworfen werden. Die Betreiber des Votiv Kinos und zwei Lokalbesitzer wollen das Kino wiederbeleben und starten dafür eine Crowdfunding-Kampagne.

Die Geldsammelaktion für das Comeback, die ab sofort läuft, soll „im Idealfall“ 95.000 Euro einbringen, wie es heißt. Diese Summe ist nötig, um eines der ältesten Kinos der Stadt technisch auf Vordermann zu bringen. Denn ohne umfangreiche Schallschutzmaßnahmen könne die Location leider nicht wiedereröffnet werden. Und aus den laufenden Erträgen könne man die kostspieligen Arbeiten nicht stemmen, betont man.

Rettungsaktion für Bellaria-Kino

Votiv-Betreiber und Cafetier-Duo starten eine Crowdfunding-Aktion. Das Ziel ist es, das seit Weihnachten 2019 gesperrte Haus wieder zu beleben. 107 Jahre lang hat es das Bellaria-Kino gegeben.

Eröffnung für heuer geplant

Zuletzt beglückte das knapp 250 Menschen fassende Bellaria vor allem die ältere Generation bzw. Retrofans, spielte man doch vor allem heimische Streifen aus den 1930- bis 1960er-Jahren – von Hans Moser bis Franz Antel. Künftig soll das Einsaalkino hinter dem Volkstheater breiter aufgestellt sein.

Fotostrecke mit 5 Bildern

Das Bellaria-Kino sperrt am 19. Dezember zu.
ORF/Winter
Das Bellaria-Kino sperrt am 19. Dezember zu.
ORF/Winter
Das Bellaria-Kino sperrt am 19. Dezember zu.
ORF/Winter
Das Bellaria-Kino sperrt am 19. Dezember zu.
ORF/Winter
Das Bellaria-Kino sperrt am 19. Dezember zu.
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„Es soll ein Nachbarschaftskino für Stammgäste genauso wie für junge Filmenthusiast:innen werden. Ideen für Spezialreihen gibt es genug: Kulinarisches Kino, Trash Filmreihe, Schwarz-Weiß Filmabende. Außerdem soll es ein Festival-Spielort werden“, verrät Michael Stejskal, einer der Votiv-Betreiber, schon einige Ideen für die Filmprogrammierung. Als realistischen Eröffnungszeitraum strebt man in jedem Fall noch heuer an.

Eigenes Gastronomiekonzept

„Gerade in Zeiten wie diesen, inmitten einer Pandemie, überbordender Streaming-Angebote und großer Multiplex-Dichte wollen wir zeigen, dass dieser besondere Ort ein Bedürfnis trifft und wieder ein Fixstern der Wiener Kinolandschaft werden kann“, lautet die Mission des Rettungsteams.

Aber nicht nur mit cineastischen Gustostückerln, auch mit Kulinarik will man wieder Publikum anlocken. Denn auch die Gastronomen Moritz Baier und Daniel Botros, die bereits die hippen Cafes Liebling und Burggasse 24 betreiben, beide wie das Bellaria in Neubau gelegen, sind mit an Bord. Sie planen ein „gemütliches Lokal, das über die Spielzeiten hinaus geöffnet hat“, wie sie wissen lassen. Dafür soll der einstige Gastrobereich erneuert und ausgebaut werden.

Wer dem Vorhaben finanziell unter die Arme greifen möchte, kann auf der Website des Bellaria Kinos spenden. Als prominenter wie generationenübergreifender Unterstützertross haben sich bereits Waltraut Haas, Brigitte Bierlein, Josef Hader, Thomas Stipsits, Verena Altenberger oder Skero angesagt.