Aktivisten besetzen aus Protest gegen Bau der Stadtstraße und weitere Rodungen einen Baum.
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Chronik

Polizei soll Aktivisten verletzt haben

Ein Mitglied der „Lobaubleibt“-Bewegung wirft der Wiener Polizei vor, ihm eine Rippe gebrochen zu haben. Passiert sei der Vorfall nach der Räumung einer Baumbesetzung am Wochenende. Die Polizei prüft den Vorfall.

Der Vorfall soll sich am vergangenen Samstag im Polizeianhaltezentrum (PAZ) Rossauer Lände abgespielt haben. Der Aktivist war zusammen mit drei weiteren Personen nach einem neuem Protest der „LobauBleibt“-Bewegung gegen die Stadtstraße in Wien-Donaustadt festgenommen und in das PAZ gebracht worden. „Ich bin zusammengekauert am Boden gelegen, dann hat mir ein Polizist sein Knie in den Rücken gerammt und mir so die Rippe gebrochem", wird der Mann in einer Aussendung von Fridays for Future zitiert.

Ein Arzt habe die Verletzung zwar festgestellt, aber weder behandelt noch die Verlegung in ein Krankenhaus veranlasst. Der Mann gab an, lediglich eine Tablette bekommen zu haben und dann 24 Stunden in Polizeigewahrsam geblieben zu sein. Ich bekam eine Schmerztablette und musste 24 Stunden in Polizeigewahrsam bleiben.

Polizei prüft den Vorfall

Polizeisprecher Daniel Fürst sagte dazu, dass der Aktivist gegenüber der Polizei erst am Sonntag von der mutmaßlichen Körperverletzung berichtete, woraufhin die Staatsanwaltschaft informiert und die weiteren Schritte eingeleitet wurden. Jedoch werde auch der Aktivist aufgefordert, den Behörden seinen Namen bekannt zu geben, was bisher nicht geschehen sei.

Auch lagen der Landespolizeidirektion bisher keine Befunde über eine Verletzung vor. „Der Aktivist hat am Samstag vorerst nur über Schmerzen geklagt“, sagte Fürst. Die Person wurde dann ärztlich untersucht und auch versorgt. Er wurde laut des ärztlichen Gutachtens als haftfähig eingestuft, hieß es in einem Statement von Polizeisprecher Daniel Fürst.

Grüne für Dialog statt Gewalt

"Sollte sich der Verdacht bestätigen, dass hier ein Aktivist im PAZ misshandelt wurde, dann muss es auch entsprechende Konsequenzen geben“, sagte der Klimasprecher der Grünen, Lukas Hammer. Die „Kriminalisierung“ von Klimaschützern erfülle ihn mit großer Sorge. Anstatt diese mit „Gewalt aus dem Weg zu räumen, sollten wir ihnen zuhören und den Dialog suchen. Das sollte auch die Wiener Stadtregierung endlich einsehen“, meinte Hammer weiter.