Bagger beim Spatenstich
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Umwelt

Wärme aus Klärwasser für 112.000 Haushalte

Wien wird künftig verstärkt Wärme aus Klärwasser gewinnen. Im Vollausbau sollen bis zu 112.000 Haushalte mit klimaneutraler Fernwärme versorgt werden. Dafür baut Wien Energie eine der leistungsstärksten Großwärmepumpen Europas.

Es ist auch ein wichtiger Schritt, um unabhängig von russischen Gaslieferungen zu werden, bis 2040 soll es bekanntlich keine Gasheizung in Wien mehr geben. In der ersten Ausbaustufe mit 55 Megawatt (MW) Leistung sollen ab Mitte 2023 bis zu 56.000 Haushalte durch die Großwärmepumpe versorgt werden können, 2027 soll die Leistung 110 MW betragen. Durch die Anlage – Investitionsvolumen 70 Mio. Euro – sollen bis zu 300.000 Tonnen CO2 im Jahr eingespart werden, sagte der zuständige Stadtrat Peter Hanke (SPÖ) beim Spatenstich.

Abwasser nun am Weg zur Großpumpe

Die Großwärmepumpe in Simmering werde komplett klimaneutral aus regionalen Energiequellen betrieben. Zwei Drittel der Energie kommen aus der Abwärme des gereinigten Abwassers der Kläranlage, ein Drittel wird mit Ökostrom aus dem benachbarten Verbund-Donaukraftwerk Freudenau gedeckt.

Wärme aus Klärwasser für 112.000 Haushalte

Wien wird künftig verstärkt Wärme aus Klärwasser gewinnen. Im Vollausbau sollen bis zu 112.000 Haushalte mit klimaneutraler Fernwärme versorgt werden. Dafür baut Wien Energie eine der leistungsstärksten Großwärmepumpen Europas.

Normalerweise fließt das Abwasser nach der Reinigung in den Donaukanal, ab 2023 macht es davor noch einen Umweg in die Großwärmepumpenanlage: Dort stehen im Vollausbau sechs Wärmepumpen, die mit Wärmetauschern dem gereinigten Wasser rund sechs Grad Celsius entziehen, erläuterte die Wien Energie. Diese geringe Temperatur könne mit moderner Technik genutzt werden, um Wärme mit über 90 Grad Celsius zu erzeugen. Diese Wärme fließt dann als heißes Wasser in das Fernwärmenetz. So wird bisher ungenutzte Wärmeenergie im gereinigten Abwasser verwertet.