Die Stadthalle von außen
APA/Georg Hochmuth
APA/Georg Hochmuth
Bildung

Bildungsmesse BeSt findet wieder statt

Die größte Berufs- und Bildungsmesse, die BeSt, findet ab Donnerstag wieder in der Wiener Stadthalle statt. Im Vorjahr konnte die Messe nur digital über die Bühne gehen. Seit Beginn der Pandemie besteht in den Schulen bei Bildungs- und Berufsorientierung Nachholbedarf.

Die BeSt geht von Donnerstag bis Sonntag über die Bühne, der Eintritt ist frei. Rund 300 Ausstellerinnen und Aussteller präsentieren bei der Messe für Beruf, Studium ihre Angebote, darunter etwa zahlreiche Universitäten und Fachhochschulen.

Auch mehrere Betriebe stellen sich vor, etwa die ÖBB, und man kann sich zum Beispiel über ein freiwilliges soziales Jahr oder ein freiwilliges Umweltjahr informieren. Ein Teil des Messeprogramms wird auch via Livestream übertragen. Veranstaltet wird die BeSt vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung und vom Arbeitsmarktservice (AMS).

Veranstaltungshinweis

BeSt 2022, 3. bis 6. März in der Stadthalle Wien, 9.00 bis 18.00 Uhr (Sonntag 9.00 bis 17.00 Uhr), Eintritt frei

AMS erreichte nur halb so viele Jugendliche

Es ist die erste „richtige“ BeSt seit 2020, im Vorjahr gab es wegen der Pandemie nur eine Online-Veranstaltung. Auch bei vielen anderen Beratungsangeboten gab es aufgrund der Pandemie Ausfälle – so konnten etwa Schnuppertage in Firmen nicht stattfinden. Das Bildungsministerium startete nun neue digitale Angebote zur Berufsberatung – unter dem Titel „18plusWEGWEISER“. Die Wirtschaftskammer macht zudem virtuelle Besuche in Betrieben für Interessierte möglich.

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Auch das AMS bietet ab März wieder Beratungsrunden für Schulklassen an. In der Pandemie erreichten die Beratungsangebote des AMS nur halb so viele Jugendliche wie davor. „Wir haben sehr stark auf Telefonberatung gesetzt“, erzählt Martina Kainz, Koordinatorin der BerufsInfoZentren des AMS. „Online-Videoberatung mögen die Jugendlichen nicht so sehr. Telefonieren tun sie – wenn wir anrufen, ganz gerne und gut. Sie sind halt nicht immer erreichbar.“

Schülerinnen und Schüler beklagen fehlende Unterstützung

Gerade Oberstufen-Schülerinnen und -Schülern fehlt derzeit oft die Orientierung, wie es nach der Schule weitergehen könnte. „Du stehst plötzlich da, ohne wirklich zu wissen, wo soll ich hin, was soll ich machen“, beschreibt Katharina Gabriel, Schulsprecherin des GRG 19 Billrothstraße gegenüber „Wien heute“. In der Schule bekomme man zu wenig Entscheidungshilfe, findet auch Julian Neubauer, Schulsprecher des ORG Hegelgasse: „Bei uns habe ich in den letzten vier Jahren – ich weiß nicht wie es außerhalb von Corona aussieht – nichts mitbekommen.“

Berufs-und Studieninformationen bei Messe

Berufs- und Studien-Informations-Messen sind wegen der Pandemie zuletzt oft ausgefallen. Von den Schulen kommt zu wenig Entscheidungshilfe, kritisieren Schülerinnen und Schüler.

„Es fehlt halt einfach im Lehrplan dieser Fokus darauf, was machen wir nach der Schule“, meint Esther Györi, Schulsprecherin der Zwi-Perez-Chajes-Schule. Bildungs- und Berufsorientierung wäre im Lehrplan zwar grundsätzlich verankert – doch in Zeiten von Distance Learning und Lockdowns hat eben vieles nicht stattgefunden. Ein Vorzeigebeispiel ist die Modulare Mittelschule Aspern. Hier können die Schülerinnen und Schüler ab der dritten Klasse jede Woche Berufsfelder von Gesundheit bis Tourismus kennenlernen. „In der vierten Klassen haben sie am Donnerstag immer in Kleingruppen ihrem Wunschmodul entsprechende Fächer, wo sie dann noch mehr gestärkt und vorbereitet werden“, so Arzu Derigo, die Koordinatorin für Berufsorientierung an der Schule.