Bauarbeiten an Stadtstraße Aspern
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Chronik

Stadtstraße: Die Archäologen kommen

Vor einem Monat ist das Protestcamp gegen den Bau der Stadtstraße Aspern geräumt worden. Die Bauarbeiten an dem umstrittenen Projekt schreiten voran, auch wenn es im Moment an der Baustelle eher ruhig ist.

An der Stelle, an der im Jänner noch die Holzpyramide der Demonstranten stand, wartet nun Bauschutt darauf, abtransportiert zu werden. Am Tag nach der Räumung begannen die Bauarbeiten, jetzt, Anfang März, ist es auf der Baustelle aber überraschend ruhig. Denn bevor große Baggerschaufeln eingesetzt werden, kommen Spezialisten mit Pinsel und Spitzkelle zum Einsatz.

Zunächst sei mit Baggern der Humus abgetragen worden, der auf dem Gelände zwischengelagert und später wiederverwendet wird, erklärte Thomas Keller, Leiter der für Straßenbau zuständigen MA 28: „Und jetzt wurde das Feld vorbereitet für die Archäologie, die ab der kommenden Woche im März Zeit hat, dieses Gebiet nach historischen Funden zu untersuchen.“

Ruhe auf Baustelle der Stadtstraße

Vor einem Monat wurde das Protestcamp an der neuen Stadtstraße geräumt, seither wird wieder gebaut. Die Bauarbeiten sind fortgeschritten, im April soll mit den Tunnelarbeiten begonnen werden.

Kosten für Security und Stillstand noch nicht absehbar

Die vermeintliche Ruhe auf der Baustelle verwundert auch Passanten. Die einzige Bewegung, die er wahrnehme, komme von der Security, die die Baustelle bewache, sagte ein Anrainer der Hausfeldstraße. Die Security bewacht das Gelände seit der Räumung rund um die Uhr. Das verursacht Kosten, die derzeit ebensowenig abgeschätzt werden können wie die Kosten, die durch die Bauverzögerung entstanden sind.

Den Firmen seien ja durch die Zeit, die sie nicht arbeiten konnten, Kosten entstanden, etwa weil Geräte nicht eingesetzt hätten werden können. Zwar werde versucht, Synergieeffekte zu finden und etwa das Personal woanders einzusetzen. „Wir werden aber erst im Laufe der Zeit sehen, was hier noch an Kosten auf die Stadt zukommt“, sagte Keller.

Rund ein halbes Jahr Verzögerung

Grundsätzlich sei man jetzt froh darüber, die Bauarbeiten für die ober- und unterirdisch geführte Stadtstraße voranzubringen. Gerade wird an den Baustraßen auf der anderen Seite der Ostbahn gearbeitet, um dann den Tunnel bauen zu können. Dafür wird zunächst einfach in die Erde hinunter gegraben, so Keller, „bis zur Decke des Tunnels. Dann macht man die Decke und die beiden Seitenwände, und dann wird unterirdisch die Erde aus diesem Korpus herausgeholt“.

Mit der Arbeit am Tunnel soll im April begonnen werden. Insgesamt betrachtet stehen die Arbeiten an der umstrittenen Stadtstraße Aspern jetzt dort, wo sie ohne Besetzung im vergangenen September hätten sein sollen.