Nach ihrem Studium der Technischen Mathematik auf der TU Wien und einem Doktorat am Institut für Mechanik und Mechatronik ist Michaela Killian 2019 zu Wien Energie gekommen. Seit Jänner ist die 33-Jährige dafür zuständig, dass Wien mit Wärme und Strom versorgt wird – und leitet die Kraftwerke Simmering und Donaustadt. In Simmering macht sie das gemeinsam mit ihrem Team von 120 Mitarbeitern – tatsächlich nur Mitarbeitern. Dass hier nur Männer arbeiten, ist für Killian kein Problem.

„Wir führen unsere ganz normalen Gespräche, wir haben sehr viel Spaß zusammen. Aber auch hier bin ich der Meinung, je hybrider die Teams sind, das heißt, je höher die Frauenquote wird, in so einem männerdominierten Bereich, desto besser wird auch die Stimmung. Denn Frauen bringen ganz andere Eigenschaften mit als Männer und die Mischung macht es einfach aus“, so Killian im „Wien heute“-Interview.
Wien Energie: Männeranteil von 70 Prozent
Einen technischen Beruf hat Killian immer schon angestrebt, bei Wien Energie ist sie die erste Frau an der Spitze der Betriebsleitung. Auch generell überwiegt das männliche Personal: 70 Prozent Männer und 30 Prozent Frauen arbeiten bei Wien Energie. Mehr Frauenpower in den technischen Berufen wäre auch für Killian wünschenswert, noch wichtiger ist ihr aber der Blick in die Zukunft – und die Digitalisierung und Modernisierung der Kraftwerke.

„Wir haben uns hohe Ziele gesteckt. Wir wollen den Standort Donaustadt bereits dieses Jahr umbauen, sodass wir nächsten Jahr die ersten Feldversuche für ein grünes Kraftwerk – in Richtung Wasserstoffbeimengung – fahren können“, erklärt die Betriebsleiterin. Heißt, dass zum Erdgas Wasserstoff hinzugefügt wird, um den Co2-Austoß zu verringern. Das Kraftwerk Simmering versorgt derzeit 800.000 Wiener Haushalte mit Strom, 300.000 mit Fernwärme.
Junge Technikerin leitet größtes Kraftwerk
Eine 33-jährige Frau leitet das größte Kraftwerk des Landes: Michaela Killian ist Chefin des Kraftwerks Simmering. Ein Portrait einer erfolgreichen Frau in einem anspruchsvollen technischen Beruf.
Energieversorgung ist nicht nur derzeit ein mehr als aktuelles Thema – und junge Frauen seien bei der Besetzung der offenen Lehrstellen bei Wien Energie äußerst gern gesehen, heißt es.