Ukrainischer Pass liegt auf Tisch neben Tastatur
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Ukraine-Krieg

Rückstau bei Registrierung von Geflüchteten

Tausende Schutzsuchende aus der Ukraine sind inzwischen in Wien angekommen. Ein Nadelöhr ist derzeit jedoch die polizeiliche Registrierung der Menschen. Hier gibt es derzeit einen Rückstau von etwa 5.000 Anträgen.

Die polizeiliche Registrierung ist der wichtige erste Schritt für alle Menschen aus der Ukraine, die in Wien bleiben wollen. Denn nur so bekommen sie einen Vertriebenen-Ausweis, mit dem sie dann Zugang zur Grundversorgung und auch zum Arbeitsmarkt bekommen.

Ein Grund für den Rückstau bei den Anträgen: Erst seit dem Wochenende gibt es eine Verordnung für die Registrierung. „Wir haben ja schon in der ersten Woche Anträge entgegengenommen, ohne dass man sie quasi noch fertigstellen konnten. Das ziehen wir jetzt nach“, schildert Tristan Plattner vom Fonds Soziales Wien gegenüber „Wien heute“. Man versuche jetzt den Rückstau abzubauen, um so schnell wie möglich wieder für neue Kunden zur Verfügung zu stehen.

Ukrainerin wird in Wien polizeilich registriert
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Weitere Registrierungsstelle in Messe geplant

Bis Anfang oder Mitte nächster Woche soll der Rückstau von 5.000 Anträgen abgearbeitet sein. Die polizeiliche Erfassung wurde personell immer weiter ausgebaut, nächste Woche soll eine weitere Registrierungsstelle in der Wiener Messe dazu kommen. Derzeit werdem die Registrierungen im Austria Center in Wien-Donaustadt durchgeführt.

Flüchtlinge: Anstehen für Grundversorgung

215 Euro erhalten Flüchtlinge, sobald sie in Wien registriert sind und sich für die Grundversorgung angemeldet haben. Für Kinder gibt es 100 Euro. Nicht viel zum Leben und private Unterkünfte können damit nicht bezahlt werden. Die Schutzbedürftigen sind auf Spenden angewiesen.

Wohnraum weiter dringend gesucht

Neben der Polizei und der Stadt Wien sind auch die Caritas und die Diakonie im Austria Center präsent. Es gibt eine Krankenversicherung für die Vertriebenen, Informationen zum Arbeitsmarkt und natürlich auch zur nötigen Unterkunft. Privater Wohnraum mit ausreichend Platz wird dringend gesucht, idealerweise freie Wohnungen. „Wir haben bis jetzt schon 300 Personen untergebracht und wir haben 600 Wohnungen, die schon im System sind“, erzählt Roberta Rastl-Kircher, Pressesprecherin der Diakonie. „Das heißt, das läuft gut, aber wir sind auch ganz gefordert mit der Situation.“

Anbieten kann man Quartiere über eine eigene Website der Diakonie. Auch finanzielle Beihilfen dafür sind per Antrag möglich. Es ist möglich, diese auch an die Geflüchteten weiterzugeben. Denn die Grundversorgung für sie ist finanziell alles andere als üppig: Erwachsene bekommen pro Monat 215 Euro, Kinder 100 Euro.