Dem Niederösterreicher wird von der Staatsanwaltschaft Wien gewerbsmäßig schwerer Diebstahl angelastet. Der Mann gab an, dass er die Kunstwerke für sich behalten wollte, weil sie ihm gefielen. Trotz seiner Angabe, nie vorgehabt zu haben, sie zu verkaufen, fehlen vier Gegenstände im Wert von insgesamt rund 10.000 Euro.
Das teuerste Kunstwerk, das der Mann mit zu sich nach Hause nahm, war ein antikes Speiseopfergefäß im Wert von 600.000 Euro. Neben den Kunstwerken von Klimt und Schiele waren auch Bilder von Oskar Kokoschka und Ferdinand Georg Waldmüller unter den gestohlenen Gegenständen.
Zugang wegen Brandschutzbestimmungen
Aufgrund von Brandschutzbestimmungen verfügte der Speditionskaufmann über die Schlüssel zu den Lagern, wo die Kunst verwahrt war. Laut Anklage soll er sich an den Kunstgegenständen vergriffen und sie in sein Haus sowie den Dachboden seines Elternhauses gebracht haben.
Der Mann gab zu, dass er die Werke bei Aufräumarbeiten in einem Bereich gefunden habe, wo auch Waren gelagert waren, die zur Vernichtung freigegeben waren. Er dachte daher, es handle sich um Dekorationsstücke aus einem aufgelassenen Büro und nahm die Kartons mit sich.
Bis zu drei Jahre Haft bei Verurteilung
Die Diebstähle sind zunächst nicht aufgefallen, da die Geschädigten von polizeilichen Anzeigen Abstand nahmen und die gestohlenen Werke deshalb auch nicht im internationalen „Art Loss Register“ aufschienen. Erst, weil der Beschuldigte dort unter falschem Namen Anfragen stelle, fiel der Verlust auf. Im Falle einer Verurteilung drohen dem 45-Jährigen bis zu drei Jahre Haft. Er wird von Anwältin Astrid Wagner vertreten. Der Prozess wäre für 9.30 Uhr angesetzt gewesen, entfällt allerdings aus Krankheitsgründen.