Gastronom Moritz Baier machte die Entdeckung in einer Zwischendecke auf dem Dachboden. „Das sind handgemalte Filmplakate, es steht immer eine Jahreszahl dabei, etwa 1933, 1937. Wir haben noch nicht alles gesichtet, erst ein paar angeschaut“, sagte Baier in „Wien heute“.
Bellaria retten: Filmplakate gefunden
Im historischen Bellaria-Kino hinter dem Volkstheater starten in wenigen Monaten die Sanierungsarbeiten für die Neueröffnung. Jetzt haben die künftigen Betreiber völlig überraschend einen offenbar gut versteckten Schatz entdeckt: alte, handgemalte Filmplakate.
Eine Schnelldiagnose der Profis zeigte: Die Plakate stammen aus den 1930er und 1940er Jahren. Damals sei es zu teuer gewesen, fehlende Kinoplakate in Farbe nachzudrucken, so Michael Stejskal, Geschäftsführer des Votiv-Kinos: „Ein handschriftlich begabter Mensch ist sichtlich regelmäßig beauftragt worden, die Filmtitel und die Schauspielerinnen und Schauspieler bunt auf Packpapier zu malen.“
Wie am Dienstag bekanntwurde, könnten die Plakate vom Wiener Plakatmaler Eduard Paryzek stammen. Er hatte einst im Haus des Kinos im oberste Stockwerk sein Atelier.
Blümchentapete für daheim
Der Plakatfund zeigt auch die historische Bedeutung des Bellaria-Kinos. Für die Rettung wurde eine Crowdfunding-Aktion gestartet. 1.200 Personen und die Stadt Wien haben geholfen. „Damit ist gesichert, dass der Kinobetrieb wieder aufgenommen werden kann. Wovon wir insgeheim geträumt haben, war, dass eine Generalsanierung möglich ist“, sagte Sarah Stroß, Marketingleiterin des Votiv-Kinos.
Für eine Generalsanierung fehlen noch 50.000 Euro. Um die zu bekommen, können Fans ab sofort ein Stück Bellaria für zu Hause kaufen. „Eine Besonderheit, die wir uns ausgedacht haben, und das sind wirklich Kunstwerke, das ist die legendäre Blümchentapete des Bellaria-Kinos als nummerierter Siebdruck auf Kinoleinwand“, so Stejskal. Bis Sonntag geht die Spendenaktion noch, im Sommer soll die Sanierung starten und rund um den Jahreswechsel das Bellaria-Kino neu öffnen.