CHRONIK

Zahl der Arbeitsunfälle steigt wieder

Die Zahl der Arbeitsunfälle steigt in Wien wieder. Nach dem Tiefstand mit 10.134 im ersten Corona-Pandemie-Jahr 2020 sind die Arbeitsunfälle im vergangenen Jahr wieder auf über 12.000 gestiegen.

2020 sind die Arbeitsunfälle in Wien im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 um 31 Prozent zurückgegangen – von 14.745 im Jahr 2019 auf 10.134 im Jahr 2020. Im vergangenen Jahr sind es wieder mehr geworden: 12.194 Arbeitsunfälle in Wien. Aber immer noch um 17,3 Prozent weniger als 2019.

Laut Allgemeiner Unfallversicherungsanstalt (AUVA) passierten 2021 in Wien die meisten Arbeitsunfälle (2.378) im Bauwesen. Gefolgt vom Handel, wo 1963 Menschen bei Arbeitsunfällen verletzt wurden. Acht tödliche Arbeitsunfälle gab es laut AUVA im vergangenen Jahr in Wien. Im Vor-Corona-Jahr 2019 starben sechs Personen bei Arbeitsunfällen.

103.957 Arbeitsunfälle in ganz Österreich

In ganz Österreich ist die Zahl der Arbeitsunfälle nach dem Corona-Rekordtief 2020 (93.003) gestiegen (2021: 103.957). Im Vergleich zu 2019 ist das aber ein Rückgang um rund 14 Prozent (2019: 121.260 Arbeitsunfälle), berichtete die AUVA.

Bisher war die Unfallrate bei der Arbeitssicherheit die wichtigste Kennzahl, also das Verhältnis zwischen Arbeitsunfällen und Anzahl der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, erläuterte AUVA-Obmann Mario Watz. Durch die Pandemie, der damit einhergehenden Kurzarbeitszeit und vermehrtem Remote Working verliere diese Messgröße an Bedeutung.

So wurde im Corona-Krisenjahr 2020 bei der Unfallrate aufgrund von Kurzarbeit ein Tiefpunkt von 18,88 erreicht (alle Daten: AUVA Statistikabteilung). 2021 lag diese Zahl mit 19,3 auf 1.000 unselbstständige Beschäftigungsverhältnisse noch immer unter dem Vorkrisenniveau (2019: 23,96).

Unfälle im Bauwesen und Produktion

Mit rund 17.000 Arbeitsunfällen verzeichnet das Bauwesen (Hoch-und Tiefbau sowie gesamtes Baunebengewerbe) auch in ganz Österreich 2021 die meisten Arbeitsunfälle, gefolgt vom produzierenden Sektor. Dort ereigneten sich mit 2.747 die meisten Unfälle in der Herstellung von Metallerzeugnissen, gefolgt von der Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln (2.301) und vom Maschinenbau (2.038 Unfälle).

Mehr als 1.000 Arbeitsunfälle ereigneten sich im Bereich der Produktion von Holz-, Flecht- und Korbwaren, bei der Herstellung von Glas, Glaswaren, Keramik und Verarbeitung von Steinen und Erden sowie bei der Metallerzeugung und -bearbeitung.

123 Arbeitsunfälle im engeren Sinn und 36 Wegunfälle endeten tödlich, davon 47 allein im Sektor Land- und Forstwirtschaft. Bei den unselbstständig Erwerbstätigen, die bei der AUVA versichert sind, war das Bauwesen mit 26 tödlichen Arbeitsunfällen am stärksten betroffen, weitere 14 entfielen auf den produzierenden Sektor.