Fiaker in der Wiener Innenstadt
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Wirtschaft

Fiaker hoffen auf bessere Zeiten

Zu Ostern ist ein deutlicher Anstieg im Tourismus spürbar und davon profitieren alle damit verbundenen Branchen. So nehmen auch die Geschäfte der Fiaker wieder Fahrt auf. Doch das pandemiebedingte Loch in den Kassen lässt sich nicht so schnell stopfen.

Eine Fahrt im Fiaker durch Wien sei wie eine Gondelfahrt in Venedig. Einmal im Leben müsse man das gemacht haben, sagt ein Tourist aus Deutschland, der eine Tour gebucht hat. Diese Ostern ist ein touristischer Aufwind zu spüren, endlich kommen wieder mehr Touristen in die Stadt.

Fiaker in der Wiener Innenstadt
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Wolfgang Fasching, der „Fiakerbaron“, fährt vor

Das lässt bei den Fiakern neue Hoffnung aufkeimen: „Eigentlich wird es schon wieder besser, weil wieder mehr Touristen in Wien eintreffen und unser Geschäft jetzt wieder besser wird als in der Coronazeit. Amerikaner, Engländer sind viele da, Deutsche, Österreicher und Wiener fahren halt auch wieder“, sagt Fiaker Christian Sabor.

Weniger Gewinn, aber immer mehr Idealismus

Geld haben die Fiaker auch bitter notwendig. Denn Pferde kosten in der Erhaltung viel Geld, laut dem Fuhrwerksunternehmer Wolfgang Fasching etwa so viel wie ein Mittelklassewagen. Er allein hat 17 Pferde durchzufüttern. Während der Pandemie unterstützte die Stadt die Fiaker finanziell: „Das hat den Pferden natürlich sehr geholfen. Darin war enthalten Schmied, Tierarzt, Einstreu, Futter. Aber die Kosten wie Krankenkassen, Versicherungen und so, also die laufen ja weiter, also ich bin da schon im Rückstand“, so Fasching.

Fiaker in der Krise

Der Tourismus-Einbruch in der CoV-Krise hat die Wiener Fiaker schwer getroffen. Viele sind verschuldet und hoffen mit dem Aufkommen des Tourismus rund um Ostern wieder auf mehr Einnahmen.

Drei der mehr als 20 Fiakerunternehmen in Wien überlebten die Pandemie nicht. Sie gaben auf. Eine Möglichkeit, die Fasching für sich selbst ausschließt: „Wenn man so viele Pferde hat, was soll ich mit ihnen machen?“. Es stecke immer mehr Idealismus dahinter, das Geschäft sei keinesfalls mehr gewinnorientiert. Irgendwann in den nächsten Jahren will Fasching aber in den Ruhestand und das Geschäft sozusagen auslaufen lassen. Vielleicht übernimmt ja dann mangels Nachfolger in der Familie ein anderer idealistischer, nicht am Gewinn orientierter Fuhrwerker den Betrieb.