Geflüchtete Menschen aus der Ukraine am Wiener Hauptbahnhof
APA/Tobias Steinmaurer
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Ukraine-Krieg

Weniger Geflüchtete am Hauptbahnhof

57.000 Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtet sind, sind jetzt in Österreich registriert, ein Drittel davon in Wien. Der Hauptbahnhof ist weiterhin die erste Anlaufstelle. Die Zahl der Ankommenden geht aber aktuell zurück.

Noch immer kommen jeden Tag Menschen aus der Ukraine am Wiener Hauptbahnhof an. Mitte März wurde mit 5.000 Personen pro Tag in den ÖBB-Zügen die bisher höchste Zahl registriert. Jetzt gehen die Zahlen nach unten, sagt Gabi Zornig, Sprecherin der ÖBB. „Tatsächlich haben wir in den letzten Wochen weniger Vertreibene auf den Zügen. Im Schnitt sind 1.000 bis 1.500 in ganz Österreich auf unseren Zügen unterwegs.“

Stadt baut Infrastruktur weiter aus

Das merke man auch am Hauptbahnhof, so Zornig. Es würden weniger aus- und umsteigen und „dementsprechend ist es hier ruhiger geworden“. Aufgrund der rückläufigen Zahl gibt es am Hauptbahnhof jetzt auch weniger Hilfsinfrastruktur. Man sei aber jederzeit bereit, Angebote bei Bedarf wieder aufzustocken.

Geflüchtete aus der Ukraine
ORF
Die Stadt will ihre Infrastruktur weiter ausbauen

Auch die Stadt Wien registriert weniger Menschen aus der Ukraine in ihren Einrichtungen, aber auch hier will man die bereits aufgebaute Hilfsinfrastruktur beibehalten und sogar ausbauen, erklärt Saskia Schwaiger, die in der Stadt für das Ukraine-Krisenmanagement zuständig ist. „Die Situation ist derzeit so, dass man es nicht absehen kann. Es kann durchaus so sein, dass in kurzer Zeit sehr viel mehr Menschen kommen.“

19.000 in Wien registriert

57.000 Ukrainerinnen und Ukrainer sind in Österreich polizeilich erfasst worden, davon 19.000 in Wien. Bis zu 1.700 Registrierungen pro Tag waren es Mitte März, jetzt sind es rund 350 pro Tag. Wer nicht längerfristig in Österreich bleiben möchte, wartet in der Sport-und-Fun-Halle im 2. Bezirk auf die Weiterreise.

Flüchtlingszahlen sinken

„Gedacht ist es als Ankunftszentrum für Menschen, die den ersten Tag in Wien sind und noch nicht wissen, wo sie die Nacht verbringen“, erklärt Nina Andresen von der Hilfsorganisation „Train of Hope“. Bis zu 1.000 Personen kommen jeden Tag hier an und auch wenn die Zahl derzeit stabil ist, hat man hier bereits eine weitere Fläche adaptiert – der abgedeckte Beachvolleyballplatz soll zukünftig ein Rückzugsort etwa für stillende Mütter sein.