Chronik

Zehntes Notarzt-Einsatz-Fahrzeug übergeben

In Meidling ist am Donnerstag das zehnte Notarzt-Einsatz-Fahrzeug (NEF) präsentiert worden. Das NEF ist Teil eines vor fünf Jahren installierten Systems, mit dem durch Kooperation von Berufsrettung und Spitälern dem Notärztemangel begegnet wird.

Gleichzeitig mit der Präsentation beim AUVA-Traumazentrum in Meidling wurde auch das Rendezvoussystem vorgestellt. Im Ernstfall fahren Notarzt und Sanitäter mit dem NEF zum Einsatzort. Der Rettungstransportwagen folgt danach. Durch die Aufspaltung auf zwei Fahrzeuge steht der Notarzt nach der Versorgung sofort wieder bereit für den nächsten Fall, noch während der Rettungswagen den Patienten wegbringt. "Der Notarzt ist also nicht mehr wie vor 20 Jahren an den Rettungstransportwagen gebunden“, so Rainer Gottwald, Leiter der Berufsrettung.

Notarzt-Einsatz-Fahrzeug (NEF)
Berufsrettung Wien
Notarztwagen und Rettungsauto im Team

Notarzt unabhängig von Rettung

Mitte der 1990er-Jahre wurde damit begonnen, das NEF-System zu integrieren. Früher fuhren Notärzte zu den Einsätzen, ohne unabhängig von den Rettungswägen agieren zu können, erläuterte Gottwald. Seit dem NEF und seiner Standardausstattung, angefangen von Defibrillator, Beatmungsgerät, Intubation, mCPR-Gerät und nun auch als Novum mit einem kompakten Ultraschallgerät ausgerüstet, gehört dies der Vergangenheit an.

Alles dient dazu, durch Kooperation von Berufsrettung und Spitälern dem Notärztemangel begegnen zu können. So ist der zehnte NEF beim Traumazentrum in Meidling stationiert. „Dieser siebente Standort ist toll für die Kooperation. Dass auch in den Traumazentren die Ärzte im Notfallbereich und die Anästhesisten mitarbeiten können, macht deren Job attraktiver und uns hilft es natürlich“, sagte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker zur Einbindung des Traumazentrums Wien der AUVA in das Notarztwesen.

Verbesserungen in vielerlei Hinsicht

Damit werde nicht nur die Versorgung im Süden Wiens verbessert, sondern jene der ganzen Stadt. Eine Erweiterung könne man nie ausschließen, denn es handle sich ja um eine wachsende Stadt, aber „für die nächsten zehn Jahre ist es sicher ausreichend“. Das Rendevouz-System brauche grundsätzlich eine enge Kooperation zwischen Spital und Rettungsdienst, „das muss man politisch wollen, organisatorisch und inhaltlich umsetzen“. All das habe man in Wien gemacht und damit gleichzeitig ein großes Problem gelöst, „nämlich den Nachwuchs an Notärzten in der Rettung“.